Non Est Deus - There Is No God

Review

NON EST DEUS sind ein Ein-Mann-Black-Metal-Projekt aus Bamberg. Der anonyme Einzelkämpfer hinter der Musik hat erst im vergangenen Jahr mit „The Last Supper“ sein Debüt veröffentlicht, jetzt folgt mit“ There Is No God“ bereits das zweite Werk. Ein Schnellschuss? Solisten im Black Metal neigen schnell dazu, Musik in Masse zu produzieren, sodass die Qualität auf der Strecke bleibt. Bei NON EST DEUS, so viel sei an dieser Stelle schon einmal verraten, besteht diese Gefahr nicht.

Der Mann hinter NON EST DEUS schlägt wieder zu!

„There Is No God“ verkündet das Albumcover in großen Lettern, um auch ja keinen Zweifel daran zu lassen, worum es auf der Platte geht. Die kompromisslose Religionskritik wird in misanthropischen Black Metal gehüllt, der Missstände anprangert, das Böse entlarvt und dadurch fast schon eine positive, weil befreiende Botschaft bekommt. Das „Fuckfest Of Blood“ wird von NON EST DEUS nämlich nicht zelebriert, sondern angewidert angeprangert.

Die Musik vibriert entsprechend vor Hass, nimmt sich aber auch Zeit für ruhige Töne und bittersüße Melodien. Die Gitarrenarbeit ist sehr gut gelungen, öffnet sich klassischen Rock- und Blues-Einflüssen, was für die nötigen Farbtupfer sorgt, um das Album interessant zu gestalten. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – sind es nur einzelne Momente, die hängen bleiben, nicht ganze Songs.

Wo die Gitarren glänzen, sackt das Schlagzeug ab. Der Drum-Sound ist etwas flach, stellenweise aber auch zu laut. Dadurch drängt er sich an diesen Stellen zu sehr in den Vordergrund und die Saiteninstrumente sowie der Gesang rutschen ein Stück in den Hintergrund.

„There Is No God“ ist nie langweilig, aber auch nicht der große Wurf

Insgesamt stimmt die Qualität aber sowohl beim Sound als auch bei den Kompositionen. „There Is No God“ wird nie langweilig und kann mit einer guten halben Stunde Spielzeit direkt wieder abgespielt werden, auch wenn dadurch manche repetitive Passage erkennbar wird. Hinter dem etwas platten Cover verbirgt sich also gute Musik, die nicht nur Religionskritiker erfreuen dürfte. Für den ganz großen Sprung reicht es aber (noch) nicht.

 

10.03.2019
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