NOMINON hatten nie wirklich die passende Gelegenheit gefunden sich zu behaupten. Ein fester Platz in der obersten Death-Metal-Riege war ihnen trotz tendenziell guter Alben bis dato nicht vergönnt. Die ersten Demos entstanden bereits Anfang der Neunziger als sich alle Blicke auf die schwedische Elchtod-Szene richteten. Da Bands vom Kaliber wie DISMEMBER und ENTOMBED nahezu zeitgleich zu Hochformen aufliefen und mit zeitlosen Referenzwerken aufwarteten, wurden andere regelrecht in den Hintergrund gedrängt. NOMINON teilen das Schicksal zahlreicher Bands (u.a. CENTINEX), die bereits über Dekaden ackern, aber sich stets für das falsche Label entschieden und ein bescheidenes Dasein abseits großer Schlagzeilen fristeten. Ob sie mit dem in Singapur ansässigen Label Konqueror die beste Wahl getroffen haben, wird sich zeigen. Dass der Zug in Richtung Erfolgsgeschichte dennoch abgefahren ist, daran wird auch diese Neuerung nichts ändern.
Diesem Umstand stellen die Burschen „Terra Necrosis“ entgegen. Gleich der sehr gemächlich mit gebremstem Riffing beginnende, dann jedoch an Fahrt gewinnende Opener „Release In Death“ untermauert, dass sie noch genug Eier beisammen haben, sich nicht in Selbstmitleid zu verlieren und weiterhin auf tief herunter gestimmte Gitarren zu setzen. Von Veränderungen oder Kurskorrekturen wurde abgesehen, der knurrende Sound im Old-School-Gewand lässt Erinnerung an die seligen Sunlight-Tage wach werden. NOMINON waren aber noch nie Verfechter chemisch aufbereiteter Grütze. Der sympathisch stehen gebliebene Stil dürfte für den auf ewig der alten Zeit hinterher trauernden Nostalgiker, die nach wie vor darauf aus sind sich von bollernden Tiefenfrequenzen die Großhirnrinde schmelzen zu lassen, ein gefundenes Fressen sein. Musikalisch reicht die Bandbreite von stumpfen Rumpel-Beats, bis hin zu den Extremen eitriger Doom-Verschleppungen und überraschend massiven Blast-Wänden. Originalität und ein hohes Maß an Einfallsreichtum ist bei dieser Art von Instrumenten-Therapie nur schwer zu erreichen, fällt meiner Meinung nach in diesem Fall auch nicht so stark ins Gewicht. Ein bestrickend kurzweiliges Hörerlebnis ist dennoch gewiss. Vielleicht wird ja doch irgendwann der Name NOMINON fallen, wenn über den „Schwedensound“ philosophiert wird.
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