Nolentia - May The Hand That Holds The Match That Will Set This World On Fire Be Blessed Above All

Review

Wann ist ein Albumtitel lang? Genau: Wenn es länger dauert, die Überschrift zu einer Review zu tippen, als ihren ersten Absatz.

Die Länge des Titels birgt schon eine gewisse Ironie, bedenkt man, dass die drei Franzosen NOLENTIA es auf ihrem zweiten Album eher kurz und knackig angehen lassen: 17 Songs werden in einer halben Stunde heruntergeholzt, gerade mal einer davon (das abschließende „The Second Principle“) ist länger als drei Minuten – und damit dürften dann auch alle Fragen bezüglich der Genre-Einordnung NOLENTIAs geklärt sein. Oder?

Nun, ganz so einfach macht es einem das französische Trio nicht, denn nirgendwo auf „May The Hand…“ wird lediglich stumpf und ohne nachzudenken losgeprügelt, stattdessen servieren uns NOLENTIA eine Reise durch alles, was sich in den Achtzigern direkt aus dem Hardcore entwickelt hat – Grindcore, Crust, alles da, genauso wie auch der eine oder andere Death-Metal-Funke und – stellenweise! – sogar ein bisschen Doom-Geist. Und dennoch haben NOLENTIA keinen Klassiker und kein Meisterwerk aufgenommen – dazu fehlt es dann doch an der letzten Konsequenz und der Präzision, mit der sich die Legenden des Genres durch ihre halbstündigen Machwerke rumpeln.

Weil der Titel so schön ist: „May The Hand That Holds The Match That Will Set This World On Fire Be Blessed Above All“ ist ein nettes Album für zwischendurch, ohne große Mäkel – aber eben auch ohne große Songs.

05.02.2013
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