Es gibt immer gute Gründe, Musik machen zu wollen, sei es der Ausdruck von Gefühlen oder auch das Erschaffen seiner eigenen persönlichen Art von Kunst. Dies scheint auch der Grund zu sein, warum die Italiener von NOISE OF CREATION mit “Reason“ ein etwas zwiespältiges Album aufgenommen haben, dass sich nicht so recht in eine Richtung einordnen lassen will.
Irgendwo zwischen Post-Rock, Death Metal und Metalcore angesiedelt, erschaffen die Musiker etwas, das zwar interessant, aber nicht bahnbrechend auf den Hörer niederprasselt. Manchmal fühlt man sich an aggressivere THE OCEAN erinnert und plötzlich wendet sich das Blatt und es könnte auch eine gewöhnliche Melodic-Death oder Metalcore-Kombo hier vor einem stehen. Dies macht aus “Reason“ keine leichte Sache, denn die Qualität des gebotenen Materials ist einfach zu unterschiedlich. In den besseren Momenten schleichen sich zwischen drückenden Gitarrenwänden und noisigen Riffs immer wieder ruhigere Teile ein, welche die Musik ungemein auflockern. So können Stücke wie beispielsweise der Titelsong weitestgehend überzeugen. Im Gegensatz dazu verlieren die Musiker durch so unterdurchschnittliche und langatmige Stücke wie “Whited Sepulcher“ wieder an Aufmerksamkeit. Besonders das raue, monotone Gebrüll von Frontmann Elia Borelli sorgt hier für einen Qualitätsabfall und kann mit der instrumentalen Leistung in keinster Weise mithalten. Der Sänger schafft es zwar teilweise, die Emotionen zu transportieren, verfällt aber nur allzu oft in Gleichförmigkeit und Ausdruckslosigkeit. Dies schmälert leider den anfänglich guten Eindruck ungemein, was letztendlich auch dafür sorgt, das man “Reason“ nicht zu oft rotieren lassen will. Ein paar mehr Experimente und Variationen, die der Musik ebenbürtig wären, hätten jedenfalls gut getan. Jedoch schaffen es NOISE OF CREATION es erst während der zweiten Hälfte, sich ganz massiv zu steigern, denn hier spielen die Jungs alle Karten aus und liefern die besseren Songs des Albums gleich hintereinander ab. Man höre nur mal “Dare To Suppose“ mit seinen griffigen Riffs und den mitreißenden Leads. Aber auch “Osiris“ steht dem in nichts nach. Wieso kann nicht alles von auf diesem Niveau sein?
Jede Band hat ihre Gründe, die Musik so zu gestalten wie sie es will. Ob sie damit die Hörer erreicht, steht auf einem anderen Blatt. Ich für meinen Teil habe meine Gründe “Reason“ nicht allzu oft aufzulegen.
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