Noflag - Spit English Or Die

Review

Aus Lille in Frankreich stammen NOFLAG, die angeblich schon 1992 gegründet wurden. Gehört habe ich zwar noch nie von dieser Band, ist aber auch egal, da mit „Spit English Or Die“ nun ein realer Existenzbeweis vor mir liegt.
Laut Selbsteinschätzung gibt es darauf Hardcore/Metal in der Schnittmenge zwischen BIOHAZARD und den DEAD KENNEDYS zu hören, was ich soweit auch bestätigen kann. (Zumindest die Sache mit dem Hardcore/Metal. Was die Hitquote der genannten Bands angeht, hinken NOFLAG nämlich schwer hinterher.)
Der Opener „Sexy 6“ ballert jedenfalls ziemlich metallisch aus den Boxen. Ein hektisches Schlagzeug und monotone Gitarren verweisen aber auf den Hardcoreanteil.
Sehr schnell fällt aber auch auf, dass einem das Organ von Sänger (und Produzent) Gregoire eine schwere halbe Stunde bereiten wird. Er kann zwar druckvoll shouten, doch hauptsächlich ergeht er sich in hysterischem Gekreische. Man muss schon ein ausgewiesener Fan dieser Art von Gesang sein, um mit den Vocals auf „Spit English Or Die“ warm zu werden.

Was einem im weiteren Verlauf der Platte sonst noch so begegnet, ist eigentlich kaum der Rede wert, soll aber nicht verschwiegen werden. Die Jungs knausern nämlich ordentlich mit ansprechenden Ideen und prügeln, bzw. grooven sich mit jedem weiteren Song in die unendlichen Weiten der Belanglosigkeit. Kommt dann mal ein guter Part, hat man das Gefühl, den auf jeden Fall schon mal an anderer Stelle und auch nicht unbedingt schlechter gehört zu haben. Ganz gut produziert ist die Scheibe aber, da gibt es nichts zu meckern.

NOFLAG sind ein Paradebeispiel dafür, dass manche Bands live spaßig und vielleicht sogar gut sein mögen, auf Platte aber einfach nicht überzeugen können.

19.11.2008
Exit mobile version