Nodrama - The Patient

Review

Falls ihr Fans von Bands wie SOILWORK, RAUNCHY oder SCAR SYMMETRY seid, dann kommt euer (bisheriges) Debüt-Album des Jahres kommt aus dem spanischen Baskenland. Vollkommend aus dem Nichts legen sich NODRAMA aus Bilbao breit grinsend mit der Konkurrenz an und haben mit „The Patient“ ein Album im Gepäck, bei dem der angesprochenen Zielgruppe Hören und Sehen vergehen dürfte.

Der Fünfer schreibt Songs, an deren Qualität man erstmal rankommen muss, hat ein unglaublches Gespür für Melodien und Arrangements – und kann sich dabei erfreulich gut selbst einschätzen. Als leicht zu konsumierenden, modernen Metal beschreiben NODRAMA ihren Sound, und wer nicht erwarte, vollkommen neue Definitionen des Genres vorgelegt zu bekommen, der solle sich die Band doch bitte mal anhören. Da ist fast ein wenig bescheidenes Understatement Trumpf, denn „The Patient“ ist richtig gut und ist schon jetzt bis auf Millimeter an die Releases der Großen herangerückt. Genannte Bands spüren bereits den heißen Atem Spaniens im Nacken. Der Death Metal-Einfluss ist sehr minmal, und bis auf das in den Strophen an SOILWORK angelehnte „Undefined“ und dem schon vorab veröffentlichten „Tail Nailed Fish“ sind es in erster Linie die monströßen Hooklines, die hier für Begeisterung sorgen. Mindestens vier richtig durchschlagende Hits sind auf der Scheibe zu hören. Das sind der Ohrwurm-Opener „The Bite“, das poppige „Visions“, das kompositorisch ziemlich überragende „All Behind“ und die Schlussnummer „Untouchable Treasure“. Alle genannten Songs sind hundertprozentige Anspieltipps, und wenn ich euch jetzt noch sage, dass sie restlichen Nummern höchstens minimal Schwächer sind, dann wisst ihr, mit welchem Kaliber wir es hier zu tun haben.

Die einzelnen Zutaten lassen keine Wünsche offen: Der (stets englischsprachige) Gesang spielt in der ersten Liga mit, die Gitarren könnten vielleicht etwas mehr in den Vordergrund gemischt sein, sind aufgrund der gefälligen Riffs und melodischen Momente (inklusive dem ein oder anderen Solo) aber trotzdem der wichtigste Baustein der Band, und dass bei diesem Stil auch ein paar Keyboard-Loops und ein modern aber nicht klinisch klingendes Schlagzeug zum guten Ton gehören, versteht sich ebenfalls von selbst. „The Patient“ ist in der Tat eine Pflichtveranstaltung für Alle, die an dieser Stelle das Lesen noch nicht aufgehört habeen. Wenn sich NODRAMA in Zukunft in jedem ihrer Bestandteile sogar noch ein wenig steigern, dann dürften sie bald auf der Überholspur vorbeisausen.

10.04.2012

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2 Kommentare zu Nodrama - The Patient

  1. georgli sagt:

    Musikalisch wirklich sehr hübsch, aber der Gesang, insbesondere diese Dauermixtur aus melodischen Chorusen (das kann doch unmöglich die Mehrzahl von Chorus sein, oder?) und dem Sänger zwischen Stimmbruch und Wutanfall ist das letzte. Ein Scheißtrend! entweder voll auf die Fresse, oder nicht, aber hört verdammt nochmal auf alles zu verwässern. Ich würde mir wünschen, dass Rezensenten in ihren Reviews immer erwähnen, ob auch clean gesungen wird, das ist wahrscheinlich nicht nur für mich ein ausschlaggebendes Detail.

  2. Heiko sagt:

    Dann dazu eine Ergänzung: Auf dem Album ist fast nur cleaner Gesang zu hören, die Growls sind eine Ausnahme. Das mit dem „minimalen Death Metal-Anteil“ ist also in erster Linie auf den Gesang bezogen.