Nocturnal Breed - Napalm Nights

Review

Galerie mit 11 Bildern: Nocturnal Breed – Under The Black Sun 2019

Ganze sieben Jahre mussten die Fans nun auf den Nachfolger von “Fields Of Rot“, dem durchaus ordentlich abgefeierten vierten Album der norwegischen Black-Thrasher NOCTURNAL BREED, warten. Die Stichworte “feiern“ und “Party“ sind an dieser Stelle vermutlich auch genau richtig gewählt, sind die Skandinavier doch bestens dafür bekannt, bei Live-Shows ordentlich die Sau rauszulassen sowie hin und wieder auch mal ein paar nackige Hintern statt dem Haupthaar kreisen zu lassen. Vergleichbar tönte auch immer die Musik der Truppe, in die bei Gründung im Jahr 1996 noch Silenoz von DIMMU BORGIR involviert war. Beschwipster Black/Thrash mit rockigen Riffs, prolliger Gute-Laune-Attitüde und sympathisch ruppigem Motorradclubgekeife.

Ich will mich an dieser Stelle sicherlich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, doch zuletzt beschriebene Aspekte sind auf dem neusten Output von NOCTURNAL BREED entschieden schmäler geworden. Auf “Napalm Nights“ wagt sich die Truppe um Bassist und Sänger S.A. Destroyer in atmosphärischere, teilweise vielleicht gar konzeptionelle Gefilde. Dass dies eben nicht das Feld ist, was die Norweger normalerweise beschreiten, fällt spätestens dann auf, wenn die Scheibe einmal durchrotiert ist und man sich fragt, wie viel in der abgelaufenen Stunde eigentlich hängen geblieben ist.

Die wahren Hits blasen die Jungs nämlich bereits zu Beginn hinaus – etwa mit dem eher klassisch klingenden “The Devil Swept The Ruins“ oder dem tatsächlich einengend düstermelodischen “Cursed Beyond Recognition“. Spätestens mit dem Titeltrack, einem Epos von über zwölf Minuten Laufzeit, starten NOCTURNAL BREED ihr erstes richtiges Experiment. Leider hat die Band längst nicht genügend Pfeile im Köcher, um diese lange Zeit spannungsgeladen auszufüllen, weshalb sich der Song schließlich in kaugummiartiger Zähigkeit und eher hilflose Versuche, eine düstere Aura zu kreieren, verliert.

Danach folgt abermals eine gute handvoll recht brauchbarer Tracks, deren Essenz nichtsdestoweniger oft zu lange durchgenudelt wird. Da ebendiese zumeist nicht mehr über einen wirklich launigen Charakter verfügen, sondern mit aller Gewalt dunkel und aussichtslos daherkommen wollen, stellt sich beim Hörer beim Nichterscheinen wirklicher Besonderheiten irgendwann der Durchzugsmodus ein. Erwähnenswert, aber doch sicherlich ins Gesamtbild passend, erscheint dann der Rausschmeißer mit Nocturno Culto (DARKTHRONE) am Mikro – verpackt in ein verrohtes, abgestumpftes Black-Metal-Gewand.

Im Gesamtzusammenhang ist “Napalm Nights“ ein durchaus gutes Album geworden, dem allerdings fast durchgehend der letzte Atem fehlt, um wirklich die Berechtigung für die große Glocke zu haben.

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28.02.2014

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