Noctem - Divinity

Review

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Aus Spanien kommt ja das eine oder andere Gute. Paella mit ordentlich Meeresfrüchten drin, schmackhafter Wein und auch einige ambitionierte Musiker, deren Schaffenswerke so manche Gehörgänge beglücken. Das gleiche haben sich auch NOCTEM vorgenommen, sprich die Glückseligkeit unter das Extrem-Metaller-Volk zu werfen. Seit 2001 treiben sie bereits ihr Unwesen und mit ihrem aktuellen Output „Divinity“ schreiten sie weiter voran, auf ihre Art und Weise dem Dunklen und Bösartigen mit Hilfe allerlei Beiwerk Ausdruck zu verleihen. Es sei gesagt, dass ihre Hauptbeweggründe in der Verbreitung von Gewalt, Misanthropie und all dem zu finden sind, was gegen die Weltreligionen spricht. Na das ist doch mal ein Wort.

Der erste Höreindruck vermittelt: Wem der Vorgänger „God Among Slaves“ noch im Ohr sein sollte, dem sei gesagt, dass die Spanier ihren Weg, was ihren ursprünglichen Stil anbelangt, im weitesten Sinne weiter führen. Atmosphärischer, melodischer Black-Metal mit allerlei Soundteppichen im Hintergrund, welche von choralen Gesängen bis hin zum Synthesizer reichen. So ganz astrein schwarzmetallisch ist der Sound jedoch nicht. Des Öfteren schleichen sich tiefe Grunts ein und weisen, wie zum Beispiel bei „The Call Of Oricalco’s Horn“ eine interessante Abwechslung auf.

Die immer wieder kehrenden Melodielinien durch das komplette Album hindurch und auch das eine oder andere Solo wie bei „The Sanctuary“ überrascht. Was dann noch mehr überrascht ist die Tatsache, das NOCTEM, um bei „The Sanctuary“ zu bleiben, auch in die Lager der scheinbaren Moderne hinein schnuppern. Unglaublich aber wahr, Deathcore ist angesagt mit Breaks und allem was dazugehört. Hierzu auch passend der Titeltrack „Divinity“. Soweit wie möglich verbandelt mit der düster-atmosphärischen Grundstimmung an der vehement festgehalten wird.

Der zweite und dritte Höreindruck vermitteln, dass sich NOCTEM durch und durch mit allem beschäftigen, was die harte Welt der Musik hergibt. Das bedeutet, Schubladendenken ist hier nur eingeschränkt anwendbar. Wenn man sich die fünf Typen auf Promobildern ansieht, hat man das Gefühl, BEHEMOTH könnten auf etwas anderes Durchgeknalltes treffen. Optisch mag das auch so sein, musikalisch jedoch weit gefehlt. Ihre Instrumente allesamt perfekt beherrschend und was das Songwriting anbelangt, weder einseitig, noch langweilig, ballern sich NOCTEM durch sämtliche Sphären der Extreme, wobei das Hauptaugenmerk dennoch auf der schwarzen Seite liegt. Verfechter der jeweiligen Einzel-Genres werden nur bedingt damit etwas anfangen können. Dieser Mix aus allem Möglichen ist hervorragend produziert und richtig gut vorgetragen, in Kombination mit einigen sehr guten Momenten, doch nicht immer gilt die Devise: Viel hilft viel.

05.07.2009

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