Nocte Obducta - Schwarzmetall

Review

Galerie mit 32 Bildern: Nocte Obducta - Walpurgisnacht 2023 in Berlin

Fast unbemerkt kehren Nocte Obducta wieder zurück, um mit „Schwarzmetall (ein primitives Zwischenspiel)“ ihr nunmehr drittes Album der Öffentlichkeit preiszugeben. Waren Nocte Obducta mit ihrer letzten Scheibe „Taverne (In Schatten schäbiger Spelunken)“ schon auf der Grenze zwischen Wahnsinn und Genialität unterwegs, verwischt „Schwarzmetall“ diese imaginäre Grenze nun vollends. Wer von der aktuellen CD eine logische Fortsetzung von „Taverne“ erwartet, irrt gewaltig – wo „Schwarzmetall“ draufsteht ist auch Schwarzmetall drin. Die sieben Songs sind dermassen schwarz, bösartig und durchdringend, das es ein Fest ist. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, wurde „Schwarzmetall“ in Mono aufgenommen (inkl. _ein_ Stereoeffekt). Es ist beeindruckend, wie die Lieder bei mir immer wieder Erinnerungen an Bands wie Dark Funeral, Setherial, Nox Intempesta,… aufkommen lassen, nur um mich mit ihren Eigenwilligkeiten sogleich wieder zurückzuholen. Ich könnte mir denken, daß „Schwarzmetall“ Aufgrund seiner Eigenarten auf Zweifler stossen wird, (bäh, was´n mieser Sound, nur langweiliges Geschraddel, …) auch hier in der Redaktion, aber alleine die Tatsache, daß bei diesem Album einfach alles zueinander passt macht es zu einer Ausnahmeveröffentlichung in einem überfüllten Markt. Die Mischung aus rohem, teils atmosphärischem, bitterbösem und tiefschwarzem Black Metal, der an einstige Größen erinnert und doch seinen eigenen Hauch Moderne hat, wird hoffentlich nicht nur auf ignorante und taube Ohren stossen. „fresst schwarzen stahl und wartet auf die galgendämmerung…“ Prost !

30.05.2001

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3 Kommentare zu Nocte Obducta - Schwarzmetall

  1. erik sagt:

    black fucking metal ! bis jetzt habe ich mich eigentlich weniger fuer nocte obducta interessiert, aber bei "schwarzmetall" habe ich mir gedacht "na, warum eigentlich nicht?". und was soll ich sagen … urwuechsiger kann bm nicht klingen. die im review genannten referenzen halte ich fuer … nicht ganz so zutreffend. das ganze klingt eher wie ein mix aus burzum und darkthrone. starke songs, mal eher "transylvanian hunger", mal mehr "hvis lyset tar oss", dabei nie blosse kopie, sondern ähnliche stimmungen auf eigene art und weise erzeugend. auch die produktion perfekt dem musikalischen ausdruck angepasst. dazu ein absolut stimmiges layout, es gibt an dieser scheibe einfach keinen schwachpunkt: "schwarzmetall" bringt nocte obducta in meinen augen im deutschen bm ganz nach vorn. da können nur lunar aurora mit "ars moriendi" mithalten, eine band wie nagelfar hat mit (dem fuer mich eher enttäuschenden) "virus west" bereits das nachsehen. schade nur, dass die band kaum die verdiente anerkennung erhalten wird. fuer die dimmu-fraktion ist das hier einfach zu extrem, und die "true"-fraktion wird der band anbiederung aus kommerzgruenden vorwerfen (wie im forum bereits geschehen). das ist natuerlich schwachsinn: n.o. sind das absolute stiefkind auf ihrem label, zum neuen album gibt’s noch nicht mal shirts, anzeigen so gut wie nirgends. wenn ich mir da zum vergleich mal nargaroth anschaue: da wird jeder furz, jedes alte scheissdemo auf cd und lp veröffentlicht, da gibt es a5-digipacks, poster, aufnäher, verschiedene shirtmotive, werbung in a4, aber das ist natuerlich voll true … egal, ich will hier keine true-diskussion beginnen. was ich sagen will, ist: n.o. sind glaubwuerdiger als die meisten schreihälse im bm-kindergarten, und die mit "schwarzmetall" ausgedrueckte fuck-off-attituede beweist eine souveränität, die den meisten abgeht.

    10/10
  2. Anonymous sagt:

    Dieses Album von Nocte Obducta setzt in meinen Augen einen Meilenstein im BM ! Extrem roh und hart auf der einen Seite und auf der anderen Seite gefühlsbetont und melancholisch. Man merkt an dem Album das die Musik aus dem "Herzen" kommt.

    10/10
  3. Anonymous sagt:

    Wenn man vom extrem miesen "Sequenzen einer Wanderung" jetzt mal absieht, haben wir es bei Schwarzmetall meiner Meinung nach mit der schwächsten Nocte-Platte zu tun. Was mich am meisten hier geärgert hat, ist der Versuch der Band, rauen, ursprünglichen Black Metal zu machen und dabei Ihren eigenen typischen Stil mal außen vorzulassen. Das Konzept geht leider nicht auf und die Platte versinkt in der Bedeutungslosigkeit des grauen Durchschnitts. Wenn ich rauen BM alter Schule hören will, da greif ich dann doch lieber zu Bands wie Vargsang, Sargeist oder die alten Darkthrone.

    5/10