No Return - Machinery

Review

Erst ein Jahr ist vergangen, seit NO RETURN mit ihrem letzten Silberling „Self Mutilation“ durch meinen CD Player gewandert sind. Heute, unter der Flagge von Nuclear Blast, stellen sie sich mit „Machinery“ erneut den Fans und präsentieren sich deutlich weiterentwickelt.

Bedenkt man, dass NO RETURN bereits seit 1989 aktiv sind, wird klar, dass die Weiterentwicklung nicht bei den musikalischen Fähigkeiten der Musiker zu erwarten ist, sondern bei der Musik selbst – genauer gesagt bei der Feinabstimmung und dem Einbringen neuer Einflüsse.

Es ist wenig überraschend, dass man den Grundzügen treu geblieben ist; so stehen NO RETURN anno 2002 immer noch für direkten Thrash Metal mit vielen Death-Metal-Anleihen. Dennoch klingen sie auf „Machinery“ definitiv anders als noch zu „Self Mutilation“ Zeiten. Es mag nur so scheinen, aber ich habe das Gefühl, dass die Jungs nicht nur das Gaspedal etwas heftiger durchtreten, sondern auch brutaler zu Werke gehen.

Die größte Veränderung ist jedoch der permanente und unüberhörbare Einfluss von elektronischen Parts und Samples, die der Scheibe – ganz im Zeichen des Titels – einen etwas mechanischeren, futuristerischen… oder einfach elektronischeren Touch geben sollen. Nun, zugegeben, sie stellen sich nicht dumm dabei an und lassen diesen Mix immer wieder zu einem interessanten Hörerlebnis werden. Dennoch wird es mir bei Tracks wie „Synthetic“ etwas zu arg, zumal gerade dieser Song wenig ergiebig ist, was das musikalische Grundgerüst angeht.

Klangen NO RETURN auf „Self Mutilation“ in meinen Ohren noch ein wenig nach SEPULTURA, kann ich heute, hauptsächlich der elektronischen Anleihen wegen, eher einen entfernten Bezug zu den aufgelösten FEAR FACTORY hören (man beachte vor allem Track 6 „Virus“). Dennoch sind die Franzosen mit ihrem starken Thrash-Metal-Skelett eigenständig und brauchen sich keinesfalls als Plagiat brandmarken lassen.

02.04.2002
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