NO CONSEQUENCE - Vimana

Review

NO CONSEQUENCE kommen aus dem sonnigen Guildford und haben mit „Vimana“ ihr mittlerweile drittes Album veröffentlicht. Der Sound der Briten bewegt sich hier zwischen diversen Core-Einflüssen und modernem Prog Metal. Entsprechend hoch ist der spieltechnische Anspruch, auch wenn sich NO CONSEQUENCE – zumindest gemessen an anderen Verfechtern dieser Spielweise – kein Bein ausreißen. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass das Riffing nicht doch mal richtig abgefahren wird: Am Ende von „Is This A Way To Live“ brennen die Gitarristen Daniel Reed und Harry Edwards ein richtiges Feuerwerk ab.

Ebenfalls nicht ganz unwichtig bei dieser Form der Musik, die „Vimana“ nun mal darstellt: Die Produktion. Die ist superb. Der Sound von NO CONSEQUENCE knallt richtig, zu jeder Zeit kann man jede einzelne Note, die ein jedes Instrument spielt, ausmachen. Und der Gesang thront schön über dem Geschehen, ohne zu dick aufgetragen zu sein. Letzterer transportiert die Core-Komponente des Albums noch am prägnantesten: Sänger Kaan Tasans Stimme fühlt sich am wohlsten, wenn sie so richtig schreien darf. Die klaren Passagen sind da leider „nur“ in Ordnung. Zwar trifft der gute Mann jeden Ton, den er anpeilt, doch steht seine Performance im Gegensatz zu Kollegen der Marke Daniel Tompkins (TESSERACT, ex-SKYHARBOR) ziemlich blass da – wenn er nicht gerade wie Chester Bennington klingt.

Spiel- und produktionstechnisch ist hier also alles im Lot, allerdings fällt relativ schnell auf, dass bei NO CONSEQUENCE etwas entscheidendes fehlt: die Hits. Die Songs sind allesamt gut hörbar und ein Rohrkrepierer ist nicht auszumachen, ebensowenig finden sich aber auch die Momente zum Niederknien. Am ehesten ist dies der mangelnden Dynamik innerhalb der Songs geschuldet. NO CONSEQUENCE schaffen es nicht, den Spannungsbogen innerhalb ihrer Songs souverän zu führen. Es gibt entweder Volldampf oder Ruhe, beides arbeitet zu selten füreinander, sondern existiert nur nebeneinander. Dementsprechend versäumen NO CONSEQUENCE es, große Momente heraufzubeschwören. Die Ausnahme bilden „Resistance“ und das direkt darauf folgende „The Turning Point“ sowie „Citizen“, welche nichts an Dynamik missen lassen und die mit Abstand mitreißendsten Stücke des Albums darstellen.

Alles in allem ist „Vimana“ ein passables Album geworden, das aber mit seinen Schwächen zu kämpfen hat. Das Talent kann man NO CONSEQUENCE nicht absprechen, allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass die Briten mit diesem Album den Durchbruch schaffen – falls dies überhaupt beabsichtigt ist, weiß man ja bei Prog-Metal-Bands nie. „Vimana“ steht somit im Schatten anderer Veröffentlichungen des Genres und wird da wohl auch kaum so schnell wieder herauskommen. Immerhin bietet das Album für Technik-Liebhaber ganz gute Unterhaltung.

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14.07.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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