Nivlhel - Ur Vrede Född (Demo)

Wer vor dreieinhalb Jahren aufmerksam nach gutem melodischem Black Metal gesucht hat, der kann sich möglicherweise noch dunkel an ISTAPP erinnern, die mit „Blekinge“ ausgerechnet bei Metal Blade ein im wahrsten Sinne des Wortes absolut cooles Debüt hingelegt haben. Leider scheint sich die Band danach direkt wieder in ihre schwedischen Eishöhlen verzogen zu haben. Zu hören oder zu lesen war von dem vielversprechenden Trio seitdem leider nichts mehr, nur, dass bis auf Mainman Fjalar vom „Blekinge“-Line-Up seit 2011 nichts mehr übrig ist und auch die Zusammenarbeit mit dem schwäbischen Label erwartet hinfällig ist.

Tja, und auf einmal taucht Fjalar, der Mann mit den vielen Talenten, mit einem Kumpan namens Isar in einem neuen Projekt wieder auf. Diesmal geht’s nicht um Eisdämonen, sondern um klassische nordische Mythologie: NIVLHEL heißt das Kind. Geblieben sind dieselben markigen und ein bisschen albern wirkenden Worte wie zu ISTAPP-Zeiten – und die Musik. Die ist so überhaupt nicht albern: Das Demo „Ur Vrede Född“ ist hörbar vom selben Schlag wie das „Blekinge“-Album, aber noch reduzierter auf das Wesentliche, ohne Akustikgitarren oder Keyboards. Vier knackige Stücke hindurch, eine Viertelstunde lang, lassen einen NIVLHEL in der wohligen Nostalgie des melodischen schwedischen Black Metals der 90er schwelgen. Mit vielen Triolen, schön schlichtem Schlagzeug, wunderbar heroischen Melodien, charmanten Ohrwurmriffs und tollem Cleangesang zu rein schwedischen Texten. Auch die Produktion ist „Blekinge“ ähnlich, aber organischer und insgesamt dichter.

Mehr muss man erstmal gar nicht dazu schreiben – Einheit Produktionen haben sich geschmackssicher NIVLHELs Dienste gesichert und werden im Frühjahr 2014 das erste Album der Band veröffentlichen. Solange ist „Ur Vrede Född“, übrigens demnächst als Hardwaredemo und solange schon als kostenloser Download verfügbar, das probate Mittel, um über einen hoffentlich langen Winter zu kommen.