NitroDive - Re-Evolution

Review

NITRODIVE stehen ganz klar in der Tradition der „neueren“ skandinavischen Hard-Rock-Bands, als deren prominenteste Vertreter wohl die BACKYARD BABIES und THE HELLACOPTERS zu nennen wären. Wenige, saftige Akkorde, eingängige Refrains, treibende Drums, hier und da ein Schrei, amtlicher Groove und jede Menge Gepose – Testosteron und Schweiß steht drauf und sind auch drin. Schon das Cover bedient so herrlich alle Hard-Rock-Klischees, da muss irgendwo ein Augenzwinkern versteckt sein.

Aber zur Musik: „Re-Evolution“ ist das zweite Full-Length-Album der Schweden. In knapp über dreißig Minuten haut der Dreier dem geneigten Hörer zehn pointierte Rocker um die Ohren – für eine sommerliche Spritztour auf dem Highway ist das schon fast zu kurz. Immerhin, Langeweile kommt trotz der doch sehr ähnlich aufgebauten Songs keine auf. Fast alles geht nach dem ersten Durchlauf ins Ohr und wird spätestens drei Minuten später vom nächsten ultramelodiösen Singalong abgelöst. Wirkliche Durchhänger gibt es nicht, das Gaspedal klebt durchgängig ab Bodenblech. Anderseits heben sich auch wenige Songs wirklich positiv ab.

Nennenswert wäre vielleicht „Bad Blood“ als einer der härtesten und kompromisslosesten Songs, ansonsten gibt der Titeltrack und Opener „Re-Evolution“ schon ganz gut die Stoßrichtung für das was folgt vor. Einen Klischee-Overload wie „Woman“ hätte man sich eventuell sparen können. Textliche Höhenflüge erwartet in diesem Genre zwar sicher niemand, aber die folgenden Liebeserklärung an die Traumfrau hat nun wirklich jeder in dieser und jeder anderen möglichen Form schon zehnmal vernommen:

„A Heart of Gold / Diamond Eyes / A Smile that just makes you wanna die“

Und alle: „She’s a woman / Man what a woman / Damn what a woman / Who Oh“

Andererseits: Jemand wie DANKO JONES traut es sich ja auch immer wieder. Die Formel für kompromisslosen, bier- und schweißgetränkten skandinavischen Hard Rock haben sich die Jungs auf jeden Fall einverleibt und da THE HELLACOPTERS nicht mehr sind und Dregen gern auf Solopfaden wandelt – warum nicht? Findet übrigens noch jemand die Ähnlichkeit zwischen dem Herrn Vokalisten Albert Norberg und Jacoby Shaddix (PAPA ROACH) so frappierend wie ich?

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31.12.2014

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