Ninkharsag - The Dread March Of Solemn Gods

Review

Wenn das Berliner Label Vendetta Records seine Release-Truhe öffnet, dann ist eines gewiss: Es wird sich dabei um mindestens sehr guten Black Metal handeln. Mit der Veröffentlichung von „The Dread March Of Solemn Gods“ der Briten NINKHARSAG verlassen Vendetta Records ihre eingeschlagenen Pfade des atmosphärischen beziehungsweise depressiv klingenden Black Metals und präsentieren uns kernigen Old-School-Black-Metal der zweiten Welle.

NINKHARSAG – Old but Gold

Freunde des modern ausgeprägten Black Metals werden nun vielleicht mit den Augen rollen. Schließlich sind NINKHARSAG nicht die Einzigen, die versuchen, wieder auf der zweiten Welle zu schwimmen. Doch NINKHARSAG schaffen es auf „The Dread March Of Solemn Gods“ die beiden Welten des Old-School-Black-Metals mit modernen Szeneeinflüssen zu kombinieren. Fast so, als hätten DISSECTION und EMPEROR ein Liebeskind mit WATAIN und THULCANDRA gezeugt.

Mit Eigenständigkeit zum Erfolg?

Doch NINKHARSAG ruhen sich mit „The Dread March of Solemn Gods“ nicht auf den Lorbeeren vergangener Bands aus. Sie schaffen es, trotz sehr deutlicher Anleihen, doch sehr eigenständig und unverkennbar zu klingen. Fast so, als wäre dieses Album irgendwann 1996 veröffentlicht, nach kurzer Zeit aber in einem Eisblock eingefroren und nun wieder entdeckt worden.

Eiskalte Klangwelten

Ein weiteres Highlight von „The Dread March Of Solemn Gods“ ist die Produktion aus dem Hause der Foel Studios (unter anderem PORCUPINE TREE, NAPALM DEATH, CONAN). Durch die Kombination analoger und digitaler Aufnahmemethoden entsteht ein modernes Klangspektrum, das zugleich über die Wärme des Analogen verfügt. Im Kontrast zu anderen Black-Metal-Veröffentlichungen klingen NINKHARSAG auf der einen Seite herrlich eisig kalt, auf der anderen Seite aber extrem druckvoll und trotzdem detailliert.

Neun Highlights auf  „The Dread March Of Solemn Gods“

Angesichts der hohen Dichte an herausragenden Songs ist es wirklich schwer Highlights hervorzuheben. Denn NINKHARSAGs „The Dread March of Solemn Gods“ wirkt wie aus einem Guss geschmiedet. Selbst der Intro-Track „Night Wrath“ ist nicht nur ein ödes Keyboard-Stück, sondern deutet an, mit welchem Talent die Mitglieder von NINKHARSAG ausgestattet sind.

Dadurch schaffen sie es über die ganzen 45 Minuten hinweg in keiner Weise langweilig oder sich selbst wiederholend beziehungsweise verbrauchend zu klingen. Kurz und gut: Mit „The Dread March Of Solemn Gods“ haben NINKHARSAG nicht nur den Katalog von Vendetta Records aufgefrischt, sondern auch noch ein Genre-Highlight für das noch junge Jahr 2021 geschaffen.

Text: Tim Otterbeck

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13.06.2021

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12 Kommentare zu Ninkharsag - The Dread March Of Solemn Gods

  1. doktor von pain sagt:

    10 Punkte? Typischer Anfängerfehler, würde ich mal sagen. Wenn man noch nicht so viele Reviews geschrieben hat, neigt man offenbar dazu, überschwänglich die Höchstnote zu zücken.

  2. HateForest sagt:

    Coole Scheibe… Man hört an allen Ecken und Enden Dissection raus. Aber 10/10 ist schon sehr übertrieben, dafür fehlt mir auch ein wenig das Alleinstellungsmerkmal.

    8/10
  3. Urugschwanz sagt:

    Mit einer Bewertung halte ich mich auch erstmal zurück, aber 10 ist mal gleich völlig übertrieben. Dazu ist es mal wieder zu sehr Dissection-Klon. Die scheinen gerade immer mehr aus dem Boden zu sprießen. Aber es klingt wirklich interessant, also werde ich mir die Scheibe mal genauer zu Gemüte führen und hoffe auf mehr Eigenständigkeit, als mir beim ersten hören auffiel.

  4. Urugschwanz sagt:

    Immer noch keineBearbeitungsfunktion… Alleine schon das Cover, ist wieder mal mehr als inspiriert 😉

  5. casualtie78 sagt:

    Gutes Album. Läuft bei mir schon ne zeitlang recht regelmäßig. Sicher,es ist so wie es schon mehrfach geschrieben wurde,ein bisschen zuviel Dissection,aber immerhin gut und unterhaltend gemacht. Passt soweit,die 10/10 halte ich persönlich auch für etwas zu hoch-aber das ist natürlich immer Ansichtssache. Deshalb ists ja gut,das auch wir „Kommentierenden“ die Platten bewerten können!

    8/10
  6. redrider sagt:

    Hab das album noch nicht gehört,aber werd es definiitiv noch tun… trotzdem mal vorab…. 10/10 für einen klon (auch noch so gut)….diskutabel…würd danei höchstens für „storm of the…“ die höchstbote knapp ziehen und das ist das verdammte original….

  7. Urugschwanz sagt:

    Jetzt habe ich die Scheibe genug angehört um sie zu bewerten. Ich würde ihr eigentlich ne gute 8 geben, aber da sie doch sehr von Dissection abkupfern ohne eigenständig zu klingen gibt es eine 7. Kaufen werde ich sie mir trotzdem.

    7/10
  8. Dor Leo sagt:

    Ob man nun einer Band nicht die Punkte zugestehen möchte die man eigentlich vergeben würde, auf Grund nicht von der Hand zu weisender Parallelen, halte ich persönlich für nicht ganz korrekt. Dafür gibt es mittlerweile genügend Bands denen man das unterstellen darf oder solche die sich selbst Jahrzehnte lang kopieren. Es bleibt aber jedem selbst überlassen wie er seine Wertung gewichtet.
    (Nur so nebenbei: Im übrigen finde ich Punkt Abzug für „da könnte beim nächsten Album noch mehr kommen“, auch nicht in Ordnung. Zu bewerten ist nun mal nur das vorliegende Album.)
    NINKHARSAG machen ihre Sache richtig gut, zumal von Dissection nun mehr nix neues zu erwarten ist, kann ich ganz gut damit leben. Ob Klon, als Huldigung oder einfach weil man darauf Bock hat ist mir dabei völlig wurscht, solang das Ergebnis stimmt. Und das Ergebnis stimmt in meinen Augen und findet seinen Platz in meiner Playlist.
    Soll im Fazit heißen ich find’s Klasse!

    9/10
  9. xXx-Oimel-xXx sagt:

    Vor 10 Jahren hätte ich bei dem Stil: „Geil!“ gerufen. Mittlerweile gibt es genug Bands im DISSECTION Fahrwasser. Wenn man sich auf die Mit-Neunziger beruft, kann man die Eigenständigkeit abhaken.
    Ich kann mir das Album noch und nocher anhören…die Briten sind bemüht aus den Genreschranken auszubrechen. Ob es ihnen gelingt, ist egal. Man strotzt vor Spielfreude, es macht Spaß und auch der Sound passt (könnte etwas kühler sein).

    Ich denke, wenn man an ein paar Stellschrauben dreht, könnte das ein heißer Act werden.

    8/10
  10. OrkusObskurius sagt:

    Richtig, richtig gut! Natürlich kann man den Dissection Einfluss in jeder Note hören. Aber das ist nicht verwerflich, wenn die Songs derartig atmosphärisch sind. Ich verstehe das als Hommage an das große Storm of the Lights Bane. Viele Bands haben ja bisher versucht ähnlich zu klingen, aber Ninkharsag kommen auf diesem Album wirklich sehr nah ran. 10 halte ich auch für etwas zu hoch, weil eben das Alleinstellungsmerkmal fehlt. Dennoch ein wirklich großartiges Album.

    9/10
  11. thedeerhunter sagt:

    Wenn ich sehe was dieses Jahr so alles releast wurde,passt ne 9/10 schon.Sehr geiles Album,da stimmt alles,Sound,Design und vor allem die Songs.Völlig egal,wie stark man die Einflüsse raushört,das hier muss man erst mal toppen.

    9/10
  12. Knirps sagt:

    „Tausend mal berührt, … tausend mal ist nicht passiert.“
    Ich habe das Album grad durchgehört. Es ist gut aber nichts Neues. Ich hab das alles schon mal gehört. Einzig der Song „Discipline through black sorcery“ ist richtig gut. Und genauso hätten die andere Songs des Albums aufgebaut werden können. Mit Hook-Lines die zum mitstampfen und mitsingen animieren. Wo du sagst „ich will darauf abgehen“. Auf dem Album tuts aber nur ein Song. Andere Band sind groß weil sie gute Songs haben. Das hier ist sehr guter Durchschnitt.
    Jede Sekunde kann des Albums kann ich einer der folgenden Band zuordnen. Sprich… alles schon mal gehört: Anorexia Nervosa, Dark Funeral, Dissection, Gorgoroth, Emperor, Tribulation

    7/10