Nine Pound Hammer - Sex, Drugs & Bill Monroe

Review

Ja, na hoppla, was haben wir denn hier? Aus irgendwelchen Gründen hatte ich auf dem Schirm, dass es NINE POUND HAMMER nicht mehr gäbe, warum auch immer. Zum Glück werde ich durch die Veröffentlichung von „Sex, Drugs & Bill Monroe“ eines Besseren belehrt, und wie! Hier geht die Sau ab!

Die Truppe um den NASHVILLE-PUSSY-Frontman Blaine Cartwright, der hier bis auf gelegentliche Vocals allerdings „nur“ brav die Gitarre bedient, schiebt ein geiles Rundplastik ins Rennen, das sich gewaschen hat. Stilistisch mache ich mal einfach die Schublade Country Punk Rock auf. Von wild bis bekloppt gibt es hier alles zu hören.

NINE POUND HAMMER zelebrieren amtlichen, reinen Party Rock, der aber nie zu simpel oder billig vorgetragen wird. Dass Blaine Cartwright ein fantastischer Rock-Gitarrist ist, hat er bei den Pussies bereits ausgiebig bewiesen und überträgt diese Eigenschaft demnach auch auf seinen Job beim neunpfündigen Hammer. Etliche geile Beinschwinger sind also vorprogrammiert.

Musikalisch regieren locker flockige, typisch amerikanische (Country-) Melodien, die einfach saftig verrockt wurden, dennoch aber ein fast schon naives Flair versprühen. Das oftmals für Rock-Verhältnisse recht flotte Drumming (man könnte es vorsichtig als „ZEKE-light“ beschreiben) tut sein Übriges dazu, um den räudigen Charme dieses Albums zu unterstützen. NINE POUND HAMMER agieren dabei so vielseitig wie in ihrem engen Rahmen möglich.

Zwischendurch gibt es dann sogar waschechte Country-Einschübe, wie das leicht durchgeknallte „Mama’s Doin‘ Meth Again“. Die Typen sind einfach nicht ganz sauber unterm Helm, haben aber ein feines Händchen für Musik, die direkt die Blutbahnen und Hüpfmuskeln in Wallungen bringt.

Rocker, die 700 verschiedene Parts in einem Lied hören wollen, sollten hier unbedingt die Flossen von lassen und weiter in Papis CD-Regal stöbern gehen. Freunde von ungestümem, dreckigem Rock’n Roll, der wie erwähnt mit Country-Flair angereichert wird, aber auch in Richtung MOTÖRHEAD schielt, werden hier bestens bedient. „Sex, Drugs & Bill Monroe“ ist zudem bestens geeignet um bei den Kumpels mal wieder den Asi raushängen zu lassen oder als musikalische Untermalung für spontanes öffentliches Furzen.

NINE POUND HAMMER haben mit „Sex, Drugs & Bill Monroe“ ein unerwartet cooles Album abgeliefert, das sich selbst vermutlich nicht so ganz ernst nimmt, aber dennoch mit vielen klasse Rock-Nummern daherkommt. Gute Musik muss nicht zwangsläufig umständlich sein. Hier ist der Beweis.

26.06.2008

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