



Über die Funktion eines Live-Albums zu streiten ist inzwischen so sinnentleert wie der tägliche Blick in den Fernseher. Ob es nun einen markanten Punkt einer Musikkarriere demonstriert, echte Dokumente einer Transformation der eigenen musikalischen Vergangenheit präsentiert oder einfach nur eine Produkt, um den Markt und die eigenen Geldspeicher noch ein wenig aufzufüllen ist – dies muß stets individuell geklärt werden. Unter diesen Gesichtspunkten wird sich auch „And All That Could Have Been“ bewerten lassen müssen, was die musikalische Seite dieses Werkes jedoch zu keinem Zeitpunkt schmälert.
Bisher konnte man alle Alben dieser Ausnahme-Formation problemlos mit dem „Genius“-Stempel versehen und so ist es kein Wunder, daß „And All That Could Have Been“ angefüllt ist mit fulminanten Stücken, die Live einen besonderen Charme entfalten. Oftmals aggressiver, rockiger und – nun – lebendiger reißen einen besonders Trümmer wie „Terrible Lie“, „March Of The Pigs“, „Gave Up“, „Head Like A Hole“, „Closer“ und natürlich „Starfuckers, Inc“ schnell mit und erweisen sich auch in den für die Bühne angepassten Versionen als faszinierende Tonwerke. Dabei fehlen auch nicht die ruhigen Momente und experimentellen Seiten, die die NINE INCH NAILS schon immer zu Pionieren machten.
Etwas unverständlich ist das Fehlen von „We’re In This Together“, allerdings kann man das bei dieser Ansammlung an Kleinoden auch verschmerzen. Allen Fans sei zudem noch gesagt, daß auch eine DVD mit Live-Material erschienen ist. Sollte diese die Qualität dieser CD aufweisen, rate ich drigend dazu, nicht lange zu zögern.
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