Nim Vind - The Stillness Illness

Review

Bislang war es gewohnter Weise so, dass wir aus dem Land im Zeichen des Ahornblattes nicht gerade inflationär mit rockinger Musik versorgt wurden. Dafür war und ist die Qualität aber stets auf sehr hohem Niveau und durchweg Genremaßstab. NIM VIND machen hier keine Ausnahme uns bescheren uns mit „The Stillness Illness“ eine perfekte Symbiose aus Glam Rock, Horror Punk und rotzigem Gitarren Rock mit schillernder Färbung der „Golden Sixties“.

Das Soloprojekt von Chris Kirkham ist hierzulande noch ein relativ unbeschriebenes Blatt. 2005 mit dem Debüt „The Fashion Of Fear“ noch von Presse und größerer Öffentlichkeit ignoriert, dürfte sich „The Stillness Illnes“ 2009 an die Spitze vieler Playlisten setzen.

Flankiert von seinen beiden Brüdern Anthony und Robbie Kirkham inszeniert der eigenwillige Kanadier ein Feuerwerk an grandios komponierten Ohrwurmsalven. Frei von Genrezwängen, dennoch verwurzelt im Horror Punk, löst sich der Freidenker Chris Kirkham aus dem Einheitsbrei. Locker, fast spielerisch fügen sich die Passagen ineinander und schaffen insbesondere das, was heute nur noch sehr selten zu hören ist – Nachhaltigkeit. Auch nach wochenlangen, intensiven Hörgängen behalten die variablen Songs ihren Charakter und spielen sich locker an namhaften Mitstreitern vorbei. Gespickt mit massig Hooklines zerren einen die Songs förmlich dazu die Regler in Richtung Anschlag zu drehen.

Einzelne Song herauszugreifen ist schier unmöglich und auch nicht nötig. Erst die Gesamtheit offenbart die Genialität dieses Werkes, das sich sowohl für laszive Posing Einlagen à la Heidi Klum auf dem heimischen Sofa eignet, als auch Tanzfläche zum Glühen bringt. Chris Kirkham’s „The Stillness Illnes“ ist ein fantastisches, unkonventionelles Stück Musik, wie ich es seit langem nicht mehr gehört habe und jedem Liebhaber des frei interpretierten Genres Entzücken bescheren dürfte. „The Stillness Illness“ verdient sich eine uneingeschränkte Empfehlung mit jeder Menge Langzeitspaß.

18.06.2009
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