Nile - Amongst The Catacombs Of Nephren - Ka

Review

Zentnerschwer lastet der grob gehauene Quader auf meiner Brust, der von der im Bau befindlichen ehrwürdigen Pyramide auf mich hinabstürzte. Im Staube liegend vermag ich noch ein gigantisches Heer von Sklaven auszumachen, die schweißgebadet in der Mittagshitze schuften stets angetrieben vom Peitschen und den unerbittlichen Rufen der unbarmherzigen Aufseher. Hier und dort ein Schrei und monumentaler Glorienschein umwabert diese brutale und gespenstische Symphonie der Arbeitsgeräusche. Es ist ein Hämmern, ein Poltern und Sägen zu vernehmen und eine leichte Brise streift meinen Arm, die kurzzeitige Erleichterung schafft, ein Vogelschrei, Trommeln, Fanfaren, der Pharao höchstpersönlich ist erschienen um das Werk zu begutachten, alles steht still, starrt ehrfürchtig auf sein Gefolge. Stolz schreitet er, eine herrische Geste und schon setzt wieder das Klagegewitter der geschunden Seelen ein, um großartiges, unmenschliches zu verbringen. Unter dem halbgöttlichen Auge wird noch schärfer gepeitscht, erklingt ein größeres Wehklagen und doch erträgt ein jeder im Wissen um die Göttlichkeit. Ein Knall, ich wache auf und finde mich in Greenville wieder, es war doch nur das neue Album der amerikanischen Halbgötter NILE.

Noch Stunden später hallen die bombastischen Keyboards und dieses ungeschliffene rohe etwas, das sich wohl Grinddeath nennt in den Ohren und lassen mich regungslos und starr verharren. Und wieder und wieder muß ich es tun, nervös zuckt der Finger und bahnt sich seinen Weg zur Playtaste und wieder versinken in brutalen, krankhaften Träumen und wieder plötzliches Erwachen und wieder Ehrfurcht und wieder Play….

16.12.1998
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