Nikki Puppet - Disco Inferno

Review

Die Hannoveraner Rock-Band NIKKI PUPPET um Sängerin Nicky Gronewold veröffentlicht mit „Disco Inferno“ bereits das fünfte Studioalbum, diesmal unter neuem Label: 7Hard. Die 14 Songs der neuen Scheibe versprechen altbewährten Female-Fronted Rock, aber leider wenig Innovatives.

Der erste Track „Insane“ versprüht zwar rockiges Feeling und Christos Mamalitsidis hat auch Spaß an der Gitarre beim Solo. Sonst aber eher durchschnittlich. Etwas eingängiger ist der Refrain in „Paranoid Eyes“. Ihrem trashigen Image werden die Rockröhren in „I Like To Drink“ gerecht, in dem in knapp vier Minuten das ABC der Spirituosen gelistet wird, inklusive leicht mitgrölbarem Refrain („De de de de de“ schafft man auch im alkoholisierten Zustand). Stimmung gibt’s also schon mal, ein Party-Song eben.

„People Like U And Me“ hat man so oder so ähnlich leider schon oft gehört. Leb deine Träume, Freiheit und so. Hebt jetzt inhaltlich nicht an, aber Anke „Basspüppi“ Doernberg ist in den Strophen gut zu hören. Radiotauglich, aber leider uninspiriert. Definitiv spannender sind die Backing-Vocals in „Longing For The Summer“, die den gesamten Sound voller abrunden. Leider langweilige Strophe ohne Pepp. Den hat dafür das poppig-fröhliche „Amazing Grace“.

Textlich leider ziemlich flach ist das flotte „Puppet On A Wire“ (hieß nicht so schon das 2005er Debütalbum von NIKKI PUPPET?). Der hämmernde Beat in „Wild At Heart“ nervt ziemlich, auch „Shout It Out“ rockt eher belanglos vor sich hin. Musik und eigentlich nachdenklicher Text harmonieren in „Soar Up“ eher wenig. „Elevate Me“ hingegen geht wieder gut ab, hier ist ordentlich Druck dahinter und eine eingängige Melodie.

Zum Glück kann noch „Days Turn Into Night“ mit einprägsamer Melodik und klassischen fetten Gitarrenriffs überzeugen. Im richtigen Flow ist auch „Not Your Doll“ – wenn da nicht der lahme Text wäre… meine Güte! Mit dem Acoustic-Song „Mirror Mirror II“ möchte die Band noch eine andere Facette zeigen: In dem Fall im lässigen Western-Country-Style.

NIKKI PUPPET haben zehn Jahre nach ihrem Debüt eine Durchschnittsplatte mit solidem Female Rock abgeliefert. Dass sie mit derart unkreativem Songwriting dauerhaft aus der Masse herausstechen, darf bezweifelt werden, daran kann auch Sängerin Nicky Gronewolds charismatische Stimme nichts ändern: Irgendwann strengt der Sound einfach nur noch an.

 

13.01.2016
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