Nihiling - Egophagus

Review

Man sagt ja Bands gern nach, erwachsen geworden zu sein. Das Debüt schwebt noch in der Erinnerung, welches dann vom „Sophomore“-Album in den Schatten gestellt werden soll. Nun ja, erwachsen sind die Musiker von NIHILING schon, doch mit ihrem Zweitwerk „Egophagus“ machen sie tatsächlich eine nicht selten zu beobachtende, hoch erfreuliche Entwicklung durch.

Sänger Gorkas Morales beschreibt das mit der treffenden Metapher einer Landkarte, für die sie nun als Band einen Kompass erschaffen hätten. So sieht es denn auch aus: War „M[e]iosis“ vor allem durch seinen atmosphärischen und experimentellen Charakter geprägt, nimmt die Gestalt namens NIHILING nun konkrete Züge an. Man lustwandelt nach wie vor zwischen post-rockender Freiheit und progressiven Kreativexplosionen. „Egophagus“, das macht schon das erste Stück „Antagonist“ deutlich, ist fokussierter, Gitarren und Riffs sind energischer, fordernder, das Schlagzeug bestimmender. Der einstige Flug über vereiste Bergspitzen weicht einem mitreißenden Ritt in tiefere Ebenen.

NIHILING zeigen sich hier ebenso detailverliebt wie spielfreudig. Das mystische Cover, der Dialogcharakter der Texte und die interne Symbolik von Titeln wie „Pa:(r)tık(ə)l“ oder „Syzyzgy“ bauen eine ganz eigene Atmosphäre auf, die sich spürbar vom Vorgänger abhebt. „Egophagus“ ist ein ganz neues Erlebnis der Hamburger Band, und doch weichen sie in keiner Sekunde von ihrer Landkarte, lassen sich zielsicher durch ihren Kompass leiten. Auf dieses vertraute Terrain laden sie den Hörer zu einer faszinierenden Reise ein, auf der sie mit ihrem Rhythmus so nah wie noch nie an unserem Herzschlag sind, uns mit ihrem Hang zur Melodramatik („Sirens“) umschwärmen und beeindruckende Rockkompositionen („Precious Hosts“) servieren.

Sind sie deshalb nun erwachsener oder reifer? Eins ist sicher: Nach dem viel gelobten Debüt bleiben auch für das neue Konzeptwerk nur lobende Worte. Mit „Egophagus“ geht das, was NIHILING wirklich bedeutet, erst richtig los.

09.10.2011

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