Es ist nicht so wirklich viel über die Dänen NIGHTSHADE in Erfahrung zu bringen. Eine mehr als dürftige Homepage und die einzigen brauchbaren Infos finden sich auf der Seite des Labels. Die Musiker stammen aus dem Umfeld der im Underground leidlich bekannten EXEKRATOR und CONCENTUS und haben NIGHTSHADE schon vor geraumer Zeit gegründet. Das Trio um Sänger Tue Brisson strebt mit ihrem ersten Album eine völlig neue Klangdimension zu erreichen, was erklären soll, warum man bislang nichts von der Band zu hören bekommen hat.
Neue klangliche Dimensionen werden auf “Omega” nicht erreicht, vielmehr verwursten die Dänen elektronische Elemente mit gruseligen 08/15-Gitarrenriffs (Marke Rock) und extrem schiefen Gesang. Mal abgesehen davon, dass wirklich keines der neun Attentate auf das Ohr des Hörers in selbigem hängen bleibt, fühlt man sich als Musikfreund aufgrund der unsagbar banalen Riffs fast verarscht. Aber selbst darüber könnte man generös hinwegsehen, wenn wenigstens der Rest stimmen würde. Die größte Gräueltat des Albums bleibt aber der Gesang und der ist wirklich unerträglich. Tue Brisson jault lethargisch über die gesamte Albumdistanz vor sich hin, als ob ihn die Songs eigentlich gar nicht interessieren. Das kann man alleine schon fast nicht aushalten, richtig brutal wird es aber, wenn sich Gitarristin Linda oder die Gastmusiker in den Gesang einschalten. Diese Kakophonie kann man sich nicht anhören und ich kann jeden verstehen, der “Omega” schon nach der ersten Minute vom Opener “Mr. X” wieder aus dem Player nimmt. Bis dahin hat der Hörer bereits einen Vorgeschmack auf alle Grausamkeiten geboten bekommen, die NIGHTSHADE für ihn bereit halten.
Auch die Programmierung des Drumcomputers fällt unter die genannte Kategorie. Man kann dieses Hilfsmittel gewinnbringend in den Sound einfließen lassen, wenn man sich denn die Mühe macht und sich mit dem technischen Gerät auseinander setzt. Das ist auf “Omega” überhaupt nicht der Fall. Im Gegenteil, der Drumcomputer trägt zur entstehenden Langeweile eine Menge bei. Lediglich bei “Bones”, das eine Art Rocksong darstellen soll, wir die Programmierung geändert, um den Song ein wenig auf zu peppen. Aber das hat den Effekt, dass sich das Ganze eher nach Schluckauf, denn nach rockigen Klängen anhört.
Man kann es fast schon erahnen. “Omega” ist kompletter Müll und totale Rohstoffverschwendung. Wenn die beteiligten Musiker von NIGHTSHADE wirklich Talent haben, verstecken sie es auf dem Album sehr gut. Wenn ich jemandem vertonte Scheiße vorspielen müsste, dann würde sicherlich “Omega” aufgelegt werden. Von daher hat die Scheibe sogar fast wieder pädagogischen Wert.
Gruselig!