Nightrage - Wolf To Man

Review

Mit NIGHTRAGE ist das immer so eine Sache. Im Grunde weiß man immer schon Bescheid, wie ein neues Album ungefähr klingt. Die Truppe spielt seit jeher Melodic Death Metal mit Anleihen des Thrash Metals. Puristisch, in Reinkultur, kompromisslos ohne Experimente, vorhersehbar. Das machen NIGHTRAGE zwar gekonnt und auf beständig hohem Niveau, aber irgendwie auf Dauer auch etwas eintönig und langweilig. Können sie mit dem achten Album „Wolf To Man“ mehr überzeugen?

„Wolf To Man“ – das neue Album von NIGHTRAGE

Um es gleich vorwegzunehmen, auch mit diesem Album bleiben NIGHTRAGE ihrem ureigenen Stil vollends und in aller Konsequenz treu. In typisch melodischem Schwedentod kredenzen uns die Herren auf „Wolf To Man“ Songs, die eigentlich auch genauso auf dem Vorgänger „The Venomous“ gepasst hätten. Ohne kreative Ausschweife gibt es wieder die melodisch-tödliche Vollbedienung mit melodischen Leads, thrashigen Riffs, eingängigen Refrains, keifende Growls, die hier und da ähnlich denen von Alexi Laiho von CHILDREN OF BODOM klingen, stampfende Beats bis hin zu Vollgas-Ausbrüchen. Das Hauptaugenmerk von NIGHTRAGE liegt dabei bei Songs wie den vehement aggressiven und dennoch hochmelodischen Thrashern wie „By Darkness Drawn“, „Gemini“ oder „Embrace The Nightrage“. Dabei erinnern die Nummern oftmals an ARCH ENEMY, aber auch AT THE GATES und insbesondere IN FLAMES schimmern immer wieder durch. Weitere Pluspunkte setzen NIGHTRAGE mit dem wüst umherwütenden Blast-Beat-Opener „Starless Night“, das zugleich äußerst melodisch und eingängig ausgefallen ist, sowie das abschließende „Desensitized“, das stark an „Whoracle“-Zeiten erinnert. Auflockerung gibt es mit dem eher rockigen „The Damned“, das allerdings wenig zwingend daherkommt, oder das reduzierte, langsamere „Arm Aim Kill“, das schon fast eine Halbballade darstellt, ein wenig Kontrast und Dynamik sind also vorhanden. Wirklich alles beim Alten also? Fast, im Ganzen wirken die neuen Songs von „Wolf To Man“ ein klein wenig sperriger und komplexer als auf „The Venomous“.

Innovationsfreier, aber guter ursprünglicher Melodic Death Metal

NIGHTRAGE liefern mit „Wolf To Man“ absolut innovationsfrei genau das, was man als Anhänger des Melodic Death Metals in seiner ursprünglichen Form schätzt. Das Album weist keine wesentlichen Schwächen auf und bewegt sich auf einem recht hohen Niveau, aber nicht jeder Song will zünden. Wenig inspirierend, aber für Fans des Genres und der Band bietet „Wolf To Man“ gute Unterhaltung!

04.06.2019

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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