Vor etwas mehr als einem Jahr prophezeihte ich den Franzosen von NIGHTMARE nach Veröffentlichung ihrer Live-DVD “One Night Of Insurrection”, dass ihnen der Durchbruch außerhalb ihres Heimatlandes nach nunmehr über 30 Jahren Bandbestehen wohl nicht mehr gelingen wird. Und dieser Eindruck hat sich nun, nachdem ich das neue Werk der Herren “The Burden Of God” gehört habe, nur bestätigt.
Denn das, was NIGHTMARE auf ihrem achten Album abliefern, ist zwar handwerklich einwandfrei, kompositorisch solide, mehr aber eben auch nicht. Geboten wird klassischer Heavy Metal, frei von modernen Einflüssen oder Experimenten, mit ziemlich rockigen, treibenden Riffs, melodischen, lebendigen Soli und einem Hauch Kitsch in Form von untermalenden Keyboards. Sänger Jo Amore macht seine Sache gut und verleiht den den elf Titeln mit seinem rauen, kräftigen Organ eine gewisse Markanz. Doch “The Burden Of God” kann insgesamt einfach nicht so wirklich mitreißen und begeistern. Die Titel ähneln sich stark und woran es den Franzosen eindeutig fehlt, ist ein Händchen für packendes Songwriting. Man merkt deutlich, dass NIGHTMARE sich um Eingängigkeit bemühen, doch die wenigstens Songs bleiben im Gedächtnis, keiner vermag es, den Finger zur Repeat-Taste zu zwingen oder liefert Anreiz, “The Burden Of God” gleich noch einmal in der heimischen Anlage rotieren zu lassen.
Dennoch sind NIGHTMARE qualitativ einfach besser als irgendeine beliebige, durchschnittliche Heavy Metal-Band und auch der Eindruck, dass die Titel nicht so recht zünden, ist wohl zumindest teilweise ein subjektiver, denn prinzipiell machen die Franzosen nicht viel falsch. Aus diesem Grunde haben sie sich auch zumindest sechs Punkte verdient und Genre-Fans können durchaus ein Ohr riskieren.
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