Das französische Quintett NIGHTMARE machte zuletzt 2020 mit ihrem Album “Aeternam“ von sich reden. Seitdem gab es für die Band eine Pandemie und einen Sängerinnenwechsel zu verdauen. Ob das Auswirkungen auf den Sound von NIGHTMARE hatte und wie sie ausfallen, haben wir uns mal angehört.
Verschlüsselte Botschaften
Nachdem es bereits auf dem letzten Album “Aeternam“ mit Madie (ex FAITH IN AGONY) eine neue Sängerin gab, wurde die Stelle am Mikro nach zwei Jahren mit Barbara Mogore erneut neu besetzt. Diese hat nun nicht nur die Vocals für “Encrypted“ übernommen, sondern laut Pressetext den Anstoß dazu gegeben, dem Sound der Band eine vielfältigere Richtung zu verleihen. Opener “Nexus Inferius“ und das direkt darauffolgende “‘The Blosson Of My Hate“ unterstreichen diese Ansage mit einem überraschenden Plus an Härte und Düsternis. Sängerin Barbara überzeugt mit ihrer wandelbaren Stimme und präsentiert eine beeindruckende Palette von glasklaren Gesangsparts über Vocals Marke “dreckiges Reibeisen“ bis hin zu aggressiven Growls.
Leider krankt aber auch “Encrypted“ wie die Vorgängerscheibe ein wenig an sich einschleichender Beliebigkeit. Klingen die ersten drei, vier Songs noch spannend und frisch, stellt sich nach der Hälfte des Albums ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Alle Songs sind düster, alle hart, alle technisch und musikalisch gut, aber gefühlt auch alle recht ähnlich. Einen Pluspunkt gibt es jedoch für die Neuaufnahme des Klassikers “Eternal Winter“ vom 2009er Album “Insurrection“. Dieser Titel war mit den Vocals vom früheren Sänger Jo Amore schon sehr atmosphärisch, ging aber deutlich in Richtung Power Metal. Durch die Neuaufnahme und mit Barbara Mogore am Mikro hat “Eternal Winter“ eine ganz andere Note gewonnen, ohne dass der Song seinen ursprünglichen Charakter dabei verliert.
Code geknackt zur Trendwende?
NIGHTMARE machen auf “Encrypted“ schon viel richtig. Der Sound ist gut, und durch die Wandelbarkeit der Stimme von Barbara Mogore kommt die Härte der Songs nochmal ganz anders beim Zuhörer an. Dennoch wäre ein bisschen mehr Vielfalt im Songwriting schön.
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