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Nightfall - Athenian Echo

Review

Galerie mit 25 Bildern: Nightfall - Eindhoven Metal Meeting 2022

Damit ihr nicht auch eine Weile überlegt: Die Texte im wirklich wunderschönen Booklet (zwei Seiten habe ich hier mal eingescannt) sind nicht die Songtexte, sondern Gedichte vom Sänger. Warum allerdings über dem Text des Gedichtes der Autor, über dem Autor der Songtitel (!) und über dem Songtitel der Gedichttitel pappt, ist sehr merkwürdig. Wie dem auch sei: Hinter Nightfall verbirgt sich eine griechische (melodic-) Death Metal-Band, die offensichtlich allen zeigen will, daß der Death Metal in Gegenwart von der Black und True Metal-Welle noch sehr lebendig ist und durchaus innovativ sein kann. Nightfall mischen auf Athenian Echoes alles zusammen, was es heutzutage gibt. Die einzelnen Songs schwanken zwischen High-Speed-Gebolze jenseits der 350bpm-Marke und kleinen netten Melodien vom Keyboard zwischen den Songs (die teilweise allerdings zu „billig“ sind und nerven können). So geht es von orientalischen Klaengen („Ishtar (Celebrate your Beauty)“ und „Monuments of its own Magnificence“) über sphärisch anmutendes („Iris (and the burning aureole)“) zu Sounds, die ähnlich dem Zeug klingen, was Keyboards standardmäßig eingebaut haben („I`m a Daemond“ und „My red, red Moon“). Alles in allem erzeugt das eine Atmosphäre, die im Death Metal ungewöhnlich ist. Es wirkt, als hätte man nicht eine CD mit verschiedenen einzelnen Songs gekauft, sondern ein Kunstwerk, wo alles ineinander übergeht. Ähnlich wie Dissection (Nein, das soll kein Vergleich sein und wenn doch, dann gewinnen Nightfall) schaffen sie es, selbst beim pursten Geknüppel noch Melodie einzubringen, so daß das ganze nicht in langweiliger Monotonie endet. Ähnlich abwechslungsvoll ist der Gesang, der zwischen Death und Black Metal-lastigen Vocals wechselt und bei „Monuments of its own Magnificence“ und „My red, red Moon“ sogar etwas in die doomigen Gefilde niedergleitet (was dem Sänger aber nicht so gut zu Gesichte steht). Nightfall sind eine echte Überraschung. Hierzulande scheint die Griechen allerdings kaum einer zu kennen, was angesichts der Qualität dieser Scheibe schade ist.

20.08.1997

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