Nightbringer - Apocalypse Sun

Review

Nach den ganzen Verzögerungen und Fehlinformationen beim letzten NIGHTBRINGER Album „Death And The Black Work“ scheint beim nunmehr dritten Album „Apocalypse Sun“ alles nach Plan zu verlaufen. Ob es daran liegt, dass die Band nun bei Avantgarde Music unter Vertrag steht, bleibt dabei offen, spielt für das Werk an sich aber auch keine Rolle.

Denn NIGHTBRINGER sind gewohnt stark und verzichten diesmal auch darauf, ihre Veröffentlichung mit irgendwelchen älteren Songs von diversen Splits oder ähnlichem unnötig aufzubauschen. Zehn Stücke umfasst „Apocalypse Sun“, ausgestattet mit einer wirklich packenden Vielseitigkeit, welche die Grenzen des eigenen Stils der Truppe aber nicht zu verletzen vermag. Das heißt: Oft vollführen die Amerikaner in halsbrecherischem Tempo unglaubliche Abwechslung im Schlagzeugspiel und auch die Saitenfraktion kann mit der leicht melodischen Art und den immer wieder ekstatisch kreischenden Gitarren mehr als auftrumpfen. Dabei hauen mich NIGHTBRINGER aber immer wieder um, wenn sie sich in eine gedrosseltere Geschwindigkeit zurückfallen lassen und in einer unvergleichlich treibenden Art Spannung aufbauen oder mit finsteren Gitarrenwänden den Hörer förmlich in die Knie zwingen. Dabei sticht vor allem „Serpent Of The Midnight Sun“ aus der ohnehin hohen Qualität heraus, das ähnlich mächtig wie das nachfolgende „Upturning the Seventh Chalice“ von einer Dunkelheit erfüllt zu sein scheint, die ihresgleichen sucht. Leider schwindet gegen Ende aber doch die Freude, denn NIGHTBRINGER vermögen im letzten Drittel des Albums nur noch punktuell problemlos zu überzeugen und vor allem sich nicht zu wiederholen. Lediglich „The Utterance of Kasab’el“ vermittelt noch mal diese undurchdringliche Finsternis, wie sie zu Beginn aufgebaut wurde. Leider ist auch das zehnminütige abschließende Opus „Fount of the Nighted God-head“ nicht über seine gesamte Länge überzeugend, vermittelt aber noch mal eine gute Zusammenfassung der vorangegangen Songs und bietet somit trotz der nicht mehr allzu frischen Ideen einen würdigen Abschluss.

„Apocalypse Sun“ ist aber dennoch mit einer Qualität gesegnet, die man im Black Metal nur allzu selten Antrifft und verfügt dabei über eine deutlich eigene Handschrift, was es ebenso spannend wie erfreulich macht diesem Werk zu lauschen. Dabei kann man leicht verzeihen, dass NIGHTBRINGER sich gegen Ende gerne selbst noch mal die Handschütteln und die ein oder andere Idee erneut verwenden, denn nichtsdestotrotz ist „Apocalypse Sun“ eines der stärksten Werke in diesem ersten Drittel des Jahres 2010!

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02.05.2010

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