Nightblade - Closer To The Threshold

Review

Wüsste man es nicht besser, könnte man „Closer to the Threshold“ durchaus auch als Relikt aus den frühen 80er Jahren betrachten, denn die Briten NIGHTBLADE zelebrieren Sounds, die direkt aus der Blütephase der NWOBHM stammen könnten. Und es ist nicht nur die Heimat der Band selbst, auch die Tatsache, dass es sich um Herren reiferen Alters handelt, macht einen stutzig, ob es sich denn hierbei nicht doch um eine bis dato verborgen geblieben Perle handelt, die eben erst 2013 ans Tageslicht befördert werden konnte.

Aber die vier Herren aus den West Midlands haben sich tatsächlich erst vor drei Jahren zusammengetan und nach ersten Gigs ein knappes Jahr später das Debüt „Servant To Your Lair“ abgeliefert. Danach beackerte man die Bühnen in kleineren Clubs in der Heimat, vergaß stilecht aber auch nicht darauf sich in diversen Pubs zu präsentieren. Eben genau so wie es zur ersten Phase der NWOBHM für fast jede Band üblich war. Von daher steht die Authentizität von „Closer to the Threshold“ als außer Zweifel, auch weil wir es mit „Zeitzeugen“ zu tun haben.

Völlig unabhängig davon muss man NIGHTBLADE ohnehin attestieren eine überaus gelungene Melange vom Stapel gelassen zu haben, wobei die Truppe vorwiegend an die Blütezeit jener Bewegung denken lässt und dabei an Bands wie DIAMOND HEAD erinnert. In den getrageneren Passagen lassen die Herren aber auch noch eine amtliche Portion BLACK SABBATH als Inspiration erkennen und ebenso eine nicht unerhebliche Dosis des in den frühen 80ern fundamentieren Hardrocks.

An weiteren Referenzen sind SATAN und BLITZKRIEG zu nennen, beide jedoch in erster Linie deshalb, weil Sänger Mark Crosby über eine ähnliche Stimmlage wie Brian Ross verfügt. Besonderes Augen (eigentlich Ohren-)merk sollte man aber auch Gitarrist Dave Parrish zubilligen, schließlich ist der gute Mann als „Alleinunterhalter“ diesbezüglich aktiv, schafft es aber dennoch für mehr als nur raumfüllende Klänge und die entsprechende Atmosphäre zu sorgen.

Zwar fehlt den Herrschaften noch ein wenig das Gespür all ihre Songs auch mit den notwendigen Hooks und der daraus resultierenden Eingängigkeit auszustatten, in mehreren Fällen (wie in „You’ll Always Remain“, das an eine spartanisch instrumentierte Ausgabe von älteren PRAYING MANTIS-Nummern denken lässt, oder dem knackigen „Out Of Commision“) sind NIGHTBLADE aber schon verdammt nahe an den erwähnten Vorbildern und nicht zuletzt deshalb dürfte „Closer Tot he Threshold“ auch keinen NWOBHM-Bekenner enttäuschen.

15.08.2013
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