Night Laser - Laserhead

Review

Galerie mit 17 Bildern: Night Laser - Headbangers Open Air 2023

Ein Totenkopf, der Laserstrahlen aus den Augen schießt; vier langhaarige Typen in Spandex und Leopardenhosen: Das Cover der neuen NIGHT LASER-Platte „Laserhead“ lässt keine Fragen offen. Hier gibt es Glam Metal im Stil von 80er Größen wie RATT, DOKKEN oder MÖTLEY CRÜE.

Vor allem die Mannen um Nikki Sixx haben ihre Spuren im Sound der Hamburger hinterlassen. Denn genau wie die CRÜE, lassen NIGHT LASER eine Menge Einflüsse der New Wave of British Heavy Metal durchblicken. Schon der eröffnende Titelsong wartet mit feinsten Twin Guitars à la IRON MAIDEN auf.

„Fighting The Blues“ wiederum ist eine astreine Glam-Hymne, die den Sunset Strip vor 30 Jahren zum Kochen gebracht hätte. Der Titel der Quotenballade „Make Me Cry“ löst zwar kurzes Stirnrunzeln aus. Doch der überraschend unkitschige Song überzeugt dank Ohrwurm-Refrain und gefühlvollen Gitarrensoli auf ganzer Linie.

Leider gilt das nicht für den Rausschmeißer „The Same Heartbeat“. Die Liebesschnulze zündet nicht so richtig, ist aber auch der einzig schwache Song des Albums. „Bread And Circus“ hingegen sollte dank harten Riffs, sowie einem epischem Refrain, auch die ganz harten Metalheads abholen.

NIGHT LASER spielen ganz oben mit

Noch dazu ist „Laserhead“ astrein produziert. Die Produzenten Chris Harms und Benjamin Lawrenz haben im Hamburger Chameleon-Studio wirklich ganze Arbeit geleistet. Der Sound ist druckvoll, transparent, nie überproduziert und den Songs immer angemessen.

In genau den richtigen Momenten wird auch mal ein Instrument im Mix nach vorne geholt, um etwa eine Melodie besonders zu betonen. Ihr Handwerk verstehen NIGHT LASER ebenfalls. Die technische Kompetenz der vier Musiker wird allerdings nie zur puren Selbstdarstellung missbraucht. Einzig die Stimme des Sängers könnte in manchen Momenten etwas mehr Druck vertragen.

Aber das ist wirklich meckern auf allerhöchstem Niveau. Und seinen wir mal ehrlich: Mit Vince Neil hat es im Glam-Kosmos auch schon ein deutlich schlechterer Sänger zu Weltruhm geschafft.

Wer den aufgelösten MÖTLEY CRÜE hinterher trauert und bei skandinavischen Sleaze-Bands aufgrund moderner Einflüsse kein Glück findet, der darf sich „Laserhead“ nicht entgehen lassen. NIGHT LASER haben 12 Glam-Hymnen im Gepäck, die für sich sprechen. Mit etwas mehr Eigenständigkeit, könnte beim nächsten Mal der ganz große Wurf gelingen. Ein Pflichtkauf ist die Platte aber so oder so.

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10.03.2017

"Irgendeiner wartet immer."

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