Night in Gales - Nailwork

Review

Voller Vorfreude war ich auf den Moment, in dem ich endlich die neue Night in Gales in den Player legen kann. Hat mich doch „Towards the Twilight“ und vor allem „Thunderbeast“ wochenlang fesseln können. Doch der erste Durchlauf war ein wenig ernüchternd, kamen die Songs doch ungewohnt sperrig aus den Boxen. Langsam aber sicher, so nach dem 10 Repeat, zündet dann aber doch der eine oder andere Song. Gerade der Titeltrack ist ein schönes Beispiel und der passende Stellvertreter für das gesamte Album. Hier vermischen sich Elemente, welche bereits „Thunderbeast“ zu einem Killeralbum werden liesen, mit, für Night in Gales, neuen Zügen. Einerseits die schnellen und straighten Parts, welche den einen oder anderen vielleicht an In Flames erinnern, und auf der anderen Seite die zahlreichen Breaks und Wechsel in der Gesangslinie. Während Björns kultiger Gesang für den nötigen Pfeffer sorgt, mischen sich immer öfter cleane Vocals dazwischen, welch zwar Melodie in den Track bringen, aber auch Tempo herausnehmen. An vielen Stellen vermisse ich die genialen Riffs und Melodien, die mich an Songs wie etwa „Intruder“ oder „Feverfeast“ gefesselt haben. Ich habe irgendwie das Gefühl, daß die neuen Songs nicht mehr so schlüssig und straight sind, sondern sich manchmal durch ihre Eigenständigkeit selbst im Weg stehen. Wo ich gerade dabei bin – wie angekündigt haben Night in Gales mit „Nailwork“ ihren eigenen Stil gefunden und klingen nun nicht mehr so auffällig nach den Schweden; dadurch haben sie sich aber auch selbst in die Verantwortung genommen zugängliche und herrausragende Songs zu fabrizieren, was ihnen (noch) nicht 100% gelungen ist. Von „Thunderbeast“ zu „Nailwork“ ist es eindeutig ein großer Schritt gewesen, den die Jungs über große Strecken auch ganz passabel gemeistert haben. Dennoch bleibt das komische Gefühl, daß da doch noch was kommen muss. Wie gesagt, nach mehreren Durchläufen zünden einige Songs ganz gut, aber keinesfalls geht diese CD so tierisch in die Knochen wie „Thunderbeast“. Ich leg jetzt „I am the dungeongod“ auf, trink nen guten Wein und hoffe auf den nächsten Release, der die Jungs bestimmt wieder in die 10 Punkte Region katapultiert.

04.04.2000
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