Nhor - Within The Darkness, Between The Starlight

Review

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Im Jahr 2009 wurde in England das Einmann-Projekt NHOR gegründet, welches sich zunächst mit Klassik und Ambient, auf „Nhor“ von 2009 und „Upon Which Was Written Within The Stars“ von 2010, beschäftigte, und sich mit dem Album „Whisperers To This Archaic Growth“ von 2011 dem archaischen Black Metal zuwandte. Neben der Musik waren diese Werke von den selbstverfassten Kurzgeschichten mit eigens angefertigten Illustrationen geprägt. Mit dem aktuellen Album „Within The Darkness Between The Starlight“ werden nun mit den Ambient- als auch die ursprüngliche Black-Metal-Klangwelten alle Facetten des bisherigen Soundkosmos von NHOR gleichermaßen berücksichtigt. Diese Klanglandschaften schließen noch Einflüsse aus dem Postrock, Folk und Doom Metal mit ein, so dass sich eine ganz besondere Mixtur ergibt.

Die Musik auf „Within The Darkness Between The Starlight“ wirkt experimentell, ohne überladen oder zu abgedreht zu sein, die einzelnen Elemente fließen trotz der Wechsel richtig ineinander. Da wären verträumte, epische Postrock-Klänge im Wechselspiel mit harschem, kaltem Black Metal, gefühlvolles, tieftrauriges Pianospiel mit nordisch sägenden Gitarren, atmosphärische Klangcollagen vom Keyboard mit schleppenden Riffs. Gerade die rein instrumentalen, ruhig atmosphärischen, relaxt entspannten Passagen vom Piano und/oder Keyboard nehmen etwas die Hälfte der Spielzeit ein. Während die Ambientteile eine herrlich obskure Stimmung verbreiten, sorgen die teils rasend schnellen Black-Metal-Parts mit vereinzelt eingesetztem, halligen, leidendem Schreigesang für Düsternis pur. Die repetitiven Riffs haben oftmals einen hypnotischen Effekt auf den Hörer wie bspw. in „The Fall Of Orion“, dem gegenüber stehen Stücke wie das fast zehnminütige „Rohmet Etarnu“ mit seinem undurchdringlichen Klanggewebe. So vielfältig und sehr dynamisch die Musik auch ist, wird alles von einer sehr düsteren, äußerst melancholischen Grundstimmung mit meditativer Wirkung zusammengehalten. NHOR pendeln dabei irgendwo zwischen PAYSAGE D’HIVER, LIFELOVER, A FOREST OF STARS und ALCEST.

Auffallend ist die unterschiedliche Präsenz der einzelnen Instrumente, so wirken die Gitarren und das Schlagzeug weiter entfernt, irgendwie entrückt, während das Piano bzw. die Ambientparts näher, direkt greifbar erscheinen. Gerade bei Gitarren und Bass verwenden NHOR einen rohen, fast schon dreckigen Sound, der mich an die frühen Neunziger erinnert, welcher gut zum sonstigen „schönen“ Klangbild kontrastiert. Angemerkt werden muss hier allerdings, dass die Produktion in den härteren Passagen doch etwas mehr Druck vertragen könnte.

NHOR ist mit dem faszinierenden „Within The Darkness Between The Starlight“ ein vielfältiges, zugängliches, emotionales und atmosphärisches dichtes Album geglückt, welches mit seinen Klangwelten den geneigten Hörer in einen träumerischen Zustand zu versetzen vermag. Sehr schön!

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08.09.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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