Nexus Omega - Password::Infinity

Review

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So ziemlich jede Band dürfte als eines ihrer Hauptziele das Kreieren eines eigenen, unverwechselbaren Sounds auf der To-Do-Liste haben. Die Erschaffung einer eigenen Welt, ein Gesamtkonzept aus Lyrics, Artwork und der Musik an sich, ist natürlich die Königsklasse. Gleich bei ihrem Debütalbum, haben sich NEXUS OMEGA aus Thüringen an diese Aufgabe gewagt. Ambitioniert ist das in jedem Fall – vielleicht auch für den Anfang ein wenig zu hoch gegriffen?

NEXUS OMEGA erschaffen eine düstere Computer-Welt

„Password::Infinity“ macht sofort mit dem gleichnamigen Opener deutlich, wohin die Reise geht. Eine düstere, computerisierte Welt bildet den Rahmen für das gesamte Album. Die musikalische Grundlage bildet dabei sehr moderner Melodic Death, hier und da angereichert mit deutlichem Groove-Metal-Einschlag à la EKTOMORF. Für die gewünschte Atmosphäre kommen in erster Linie Synthesizer zum Einsatz, die im Mix meistens auch stark im Vordergrund vor sich hin bleepen. Insgesamt erinnert das alles recht häufig an ältere SCAR SYMMETRY, ohne Klargesang versteht sich, oder auch die weniger bekannten MYGRAIN aus Finnland.

Die Idee, im Titelsong quasi einen fiktiven Werbezettel für eine Klonfabrik herunterzusingen, in der der geneigte Zukunftsbewohner den persönlichen Klon für sein ewiges Leben erwerben kann, so er denn über genügend elektronische Zahlungsmittel verfügt, mag anfänglich ganz witzig klingen. Leider ergibt sich daraus eher unfreiwillige Komik, wenn Shouter Volker voller Inbrunst Sätze wie „We‘re taking money order, credit card and checks“ herausbrüllt. Auch wenn die Intention hinter dem Song natürlich klar ist, fragt man sich unweigerlich, was den Mann an Kreditkarten so wütend macht.

Erfreulicherweise sind die Lyrics im weiteren Verlauf weniger platt, sondern allgemeiner gehalten und befassen sich mit düsteren Zukunftsvisionen, bis hin zu Problemen unserer bereits jetzt stark technisierten Welt. Die heiseren, Screams an sich tönen allerdings recht eindimensional, ein bisschen mehr Facettenreichtum wäre durchaus wünschenswert. Totale Langeweile kommt dank abwechslungsreicher Riffs („Ex Machina“, „The Grand Failure“) und teilweise ohrwurmigen (Twin-Guitar-)Leads („Bleeding Through“) jedoch kaum auf. Auf das, abgesehen von ein paar wenigen Gitarren, reine Elektro-Outro, das den Namen der Band trägt, hätte man aber gerne verzichten können.

Die Computer dominieren „Password::Infinity“ etwas zu stark

Ein durchaus interessantes Debüt ist dem Fünfer mit „Password::Infinity“ ohne Zweifel gelungen. Ganz offenbar hatte die Band eine ziemlich genaue Vision, wie NEXUS OMEGA klingen sollen und haben diese auch konsequent umgesetzt. Einige spannende Songs zu schreiben, die auch länger im Ohr bleiben, ist offenbar kein Problem, auch wenn es hier sicher noch deutlich Luft nach oben gibt. Häufig erschlägt der Cyber-Stempel, der allen Songs gnadenlos aufgedrückt wird, allerdings einfach zu viel. Insbesondere der inflationäre Einsatz der synthetischen Computer-Drums kann am Ende ganz schön nerven. Wenn man es künftig schafft, den eigenen Sound mit etwas mehr Fingerspitzengefühl umzusetzen, sollte es auch noch weiter nach vorne gehen können für NEXUS OMEGA. Potential ist jedenfalls vorhanden.

08.10.2018

"Time doesn't heal - it only makes you forget." (Ghost Brigade)

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