Der Nixen gibt es viele im Wasser, so sagt’s die Mythologie, aber auch der NEXen hört man einige. Ausgesprochen sinnlose Einleitung.
Fakt ist: Diese NEX stammen nicht aus Schweden, sondern aus Großbritannien, und statt schwarzem Doom gibt’s hier mächtig flott auf die Mütze.

Von einigen als eine Art FAITH NO MORE/“Angel Dust“-Doppelwhopper gepriesen, kann man zumindest nicht verleugnen, dass die ersten Songs auf dem neuen (zweiten) Album einen Hauch der großartigen Alternative Rocker verspüren lassen. Das liegt zum einen an den Harmonien der Songs, aber auch an der charismatischen Stimme von Frontmann Ed Dickinson.

Allerdings versprühen die ersten Songs auch ein leicht abschreckendes Emo-Screamo-Feeling, welches glücklicherweise jedoch nur kurz anhält. Spätestens beim arschcoolen Offbeat-Rhythmus von „Witch Hunting“ gibt’s Krieg im Club, und wenn sich dann das massive „Phantoms“ mit seinem kernigen Bass und den Streicherklängen anschließt, dürften letzte Zweifel beiseite gelegt werden.

NEX spielen erfrischenden Alternative Metal mit Anleihen an Punk und Hardcore. Richtig festlegen wollen sie sich aber nicht, ihnen geht es vor allem um schweißtreibende Songs, mit denen man die Bühnen in Brand setzen kann, bei denen alles schwingen und kreisen soll, was man hat.

Für mich persönlich sind NEX eine ziemliche Überraschung, denn so etwas Kreatives hätte ich auf dem Label Rising Records nicht erwartet. Wo ihre Kollegen sich am Totlaufen von Core-Musik beteiligen, setzen sie auf neue Sounds, was ihnen auch gut gelingt. Nicht alle Songs sind solche Bomben wie die bereits erwähnten, nicht alle haben so einen schönen Anlasser-Groove wie „Behind The Stars“. Manchmal versprühen sie auch einfach ein bißchen zuviel der guten Laune, denn die fiese Seite steht ihnen auch sehr gut.
Aber die Songs gehen schnell ins Ohr, und wenn ihnen die Lokalpresse hervorragende Livequalitäten attestiert, dann wird das auch so sein. „A Clockwork Heart“ klingt nach viel Energie, und davon steht der Band offensichtlich viel zur Verfügung.