New York Dolls - One Day It Will Please Us To Remember Even This

Review

Die NEW YORK DOLLS gibt es schon seit Ewigkeiten. Die ROLLING STONES gibt es auch schon seit Ewigkeiten. Wo da der Zusammenhang ist? Beide Bands haben ihren Zenit schon lange überschritten und dümpeln heutzutage mit halbherzigem Songmaterial durch die Gewässer des Rock ’n‘ Roll. Eigentlich gelten die NEW YORK DOLLS als Mit-Pioniere des Punk (obwohl man sich auch im Glam Rock zu Hause fühlte), aber diese(s) Metier(s) hat man lange hinter sich gelassen. Stattdessen regiert auf „One Day It Will Please Us To Remember Even This“ völlig zahnloser Rock mit starkem Boogie Woogie- und Blues-Einschlag, der als Schlafmittel eigentlich verschreibungspflichtig sein müsste. Ob das an der Tatsache liegt, dass nur noch zwei Originalmitglieder dabei sind? Man weiß es nicht.

Zwar gibt man sich Mühe, durch den Einsatz von Orgel, Honky Tonk-Piano oder Mundharmonika ein wenig Schmackes in die eigenen Sücke zu integrieren, aber genau, wie die dickste Schicht Make Up eine Frau nicht in Miss Universum verwandeln kann, sind zig verschiedene Instrumente nicht in der Lage, den NEW YORK DOLLS etwas Feuer unterm Hintern zu machen.

Dabei hätten der Opener ‚We’re All In Love‘, das eingängige ‚Punishing World‘, das halbwegs treibende ‚Gotta Get Away From Tommy‘ oder das gut arrangierte ‚Fishnets And Cigarettes‘ durchaus das Zeug zu Hits, einzig die energielose Darbietung zerstört sämtliche guten Ansätze im Keim. Besonders die zahlreichen vorhandenen Balladen sind derart kitschig und belanglos, dass ich von ganzem Herzen kotzen könnte. Außerdem finden sich in einigen Stücken tatsächlich dezente BEATLES-Einflüsse, und hier kommt meine subjektive Wahrnehmung ins Spiel: die Band fand ich nämlich schon immer scheiße.

Um mich mal auf den Albumtitel zu beziehen: ich glaube nicht, dass ich mich jemals gerne an diese Scheibe erinnern werde. Eher im Gegenteil.

28.10.2006
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