New World Depression - Interment Of Sins

Review

NEW WORLD DEPRESSION veröffentlichen mit „Interment Of Sins“ ihr bereits sechstes Studioalbum. Aufgenommen wurde dieses im Sommer 2022 in den Soundlodge Studios und nun darf es das Licht der Welt erblicken. Zehn Songs für Leute, die laut Promotext ihr Herz an BOLT THROWER, OBITUARY oder ASPHYX verloren haben bietet der Silberling. Die Death-Metal-Band aus dem Münsterland hat sich also große Vorbilder gesucht.

NEW WORLD DEPRESSION betreiben nicht nur Namedropping

In der Tat sind die ersten Eindrücke bei den Anfängen der Scheibe mit den oben genannten Todesblei-Legenden verknüpft. Wenn die Gitarrenriffs sägen und die Drums in einer Mid-Tempo-Doublebase drücken fühlt man sich wirklich sehr an BOLT THROWER erinnert. Die Stimme von Fronter Hütte hingegen kann mit Martin van Drunens Geröchel definitiv mithalten. Produziert ist die Sause schön fett, ohne dabei klinisch zu wirken, aber nichtsdestotrotz wirkt der Sound sehr ausdifferenziert.

Das Old-School-Worshipping findet immer mit Respekt vor den Originalen statt, es wird gehuldigt statt simpel kopiert. Nachdem die ersten drei Songs allesamt gute Death-Metal-Brecher sind, lässt einen „Deathmachine“ und der dann folgende Titeltrack besonders aufhorchen. Ersterer, weil er die Qualität der Scheibe mit seinen Tempowechseln und groovigen Zwischenparts noch ein Stück weiter anhebt. Letzterer, weil das Eröffnungsriff dann doch frappierend an „The Killchain“ oder „Powder Burns“ erinnert.

Doch auch die Stücke in der zweiten Albumhälfte können mit ordentlich Groove und Brutalität überzeugen. Ein paar mehr Momente mit sofortigem Wiedererkennungswert wie beim Nackenbrecher-Ende von „Fools“ wären zwar noch fein gewesen, aber insgesamt ziehen NEW WORLD DEPRESSION ihr neues Baby nach 42 Minuten zufriedenstellend über die Ziellinie.

„Interment Of Sins“ ist für Old-School-Death-Metal-Fans ein Fest

NEW WORLD DEPRESSION haben mit ihrem neuen Album für Fans aller eingangs erwähnten Bands ein feines Stück Musik erschaffen, welches zwar die Großtaten der Vorbilder wie „Those Once Loyal“ in Sachen Hitdichte nicht erreicht, aber dafür genug Eigenständigkeit aufweist, um live wie aus der Konserve abzureißen.

13.04.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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