New Disorder - Mind Pollution

Review

KURZ NOTIERT

Auf den Vorgängern konzentrierten sich NEW DISORDER überwiegend brav und unaufgeregt auf handgemachten Alternative Metal. Auf der vierten Platte „Mind Pollution“ finden sich immer wieder elektronische Einsprengsel und Metalcore-Anleihen.

Bisher waren davon allerhöchstens homöopathische Dosen zu entdecken. Die Weiterentwicklung der musikalischen Ergüsse des römischen Quintetts ist fraglos positiv. Dadurch werden die hin und wieder etwas dünn dahinplätschernden Songs automatisch nahrhafter.

NEW DISORDER wagen zu wenig

Leider wendet die Band ihre Rezeptur-Optimierung noch zu selten an. So weckt der vorab veröffentlichte Titeltrack falsche Hoffnungen. Er lockt Liebhaber der gesunden, nicht zu überfrachteten Elektro-Metal-Mischkultur an, um sie mit einem Großteil des Albums prompt zu enttäuschen.

Das Gesamtbild zeigt ein solides Alternative Metal-Werk. „Mind Pollution“ zeichnet eine hoffnungsvolle Entwicklung, überzeugt aber noch nicht vollends. Ein paar zusätzliche energische Growl-Prisen, Ambitionierterer Gesang, der verstärkte Einsatz elektronischer Würze und NEW DISORDER steht eine Zukunft als spannende Genre-Bereicherung bevor.

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14.04.2019

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8 Kommentare zu New Disorder - Mind Pollution

  1. nili68 sagt:

    Leider ist das oft so, dass wenn die Zutaten interessant klingen, es dann am Songwriting hapert. Merken die Musiker das nicht selber und sagen sich dann „Kommt Jungs und Mädels, lasst uns nochmal ’n paar Jahre üben oder ganz aufhören.“ oder so? Gibt’s noch sowas wie Qualitätskontrollen (eigene versagen ja zu oft, da jeder Dorftrottel sich für ’nen großen Künstler hält) oder darf sich heute jeder selbst verwirklichen, anstatt ’ne Therapie zu machen, weil Menschenrrechte und so? Sollte man etwas einschränken..
    Oh, heute ist Sonntag, da kann man das ja als Wort dazu nehmen..

    1. Nether sagt:

      Jede Band will natürlich etwas veröffentlichen und die Musik, von der man überzeugt ist, unters Volk bringen.
      Lässt man mal geplante Reißbrettbands, die gezielt ein Genre und den damit erhofften Erfolg anvisieren, außen vor, denk ich schon, dass die meisten Bands von ihrem Kram überzeugt sind. Die Erkenntnis, dass Optimierung erforderlich gewesen wäre, kommt meistens erst mit etwas Abstand und steigender Professionalität.
      Hätte jede Band nach einem rumpeligen Debut direkt aufgegeben, würden wir heute viele Klassiker vermissen.
      Und dann gibt es da noch die Gruppe, die zwar handwerklich fit ist, aber ihr Leben lang nicht über die erforderlichen Songwriter-Skills verfügt. Diese fallen meistens früher oder später durchs Raster.

      1. ClutchNixon sagt:

        Sicher. Der Unterschied ist aber, dass ein Debüt heutzutage nicht mehr rumpeln „muss“ und gleichzeitig das Veröffentlichen von Musik genauso leicht ist, wie auf der linken Seite im Bett liegend ordentlich einen fahren zu lassen. In beiden Fällen stinkt das Ergebnis doch recht häufig gen Himmel, so auch hier.

      2. Nether sagt:

        Mit „rumpeln“ meinte ich in diesem Zusammenhang nicht den Sound, sondern eine Band (noch) etwas ruckelig, unbedarft, technisch nicht ausgereift, …usw. agiert.
        Die wenigsten Bands haben in ihren Entstehungstagen ihr bestes Material parat gehabt.
        Und kann man es jungen Bands übel nehmen, wenn sie von ihrem Material überzeugt sind, etwas zu veröffentlichen? Ich weiß nicht ob und wenn ja wie lang du in einer Band spielst Clutch, aber falls ja, wann wart ihr besser? Bei Gründung oder nach einiger Zeit Erfahrung sammeln?
        Ich seh es allerdings auch so, dass es manchmal sinnvoller wäre noch etwas zu feilen, anstatt sich direkt auf den Markt zu schmeissen.

      3. ClutchNixon sagt:

        Ich bezog mich auf Zusammenspiel und auch auf Sound. Ich spiele seit über zwanzig Jahren in Bands und das ein, oder andere Demo ist für mich unhöerbar. Bereuen tue ich nichts, aber gerade heute ist es doch für Bands ungleich leichter besser zu werden. Was wir uns alles beibringen mussten, respektive über gammelige VHS zu lernen suchten, bekommt man heute inklusive Tabs gratis via YT. Die Vergleichsmöglichkeiten sind heute doch mannigfaltig vorhanden, genau wie die Möglichkeit zur VÖ nie leichter war, aber womöglich ist es auch die Arroganz des zunehmenden Alters, die sich von jungen Bands mehr Mut zur Arbeit wünscht 😉, ist doch gerade die Diskrepanz zwischen Live und Album ist diesem Metier mitunter erheblich

      4. Nether sagt:

        Andererseits, warum sollte eine junge Band sich bis zum letzten den Allerwertesten aufreißen, wenn manche Labels jeden Schrott mit Plattenverträgen zuschmeißen? Die Quittung wird nicht zwingend kommen, wie man an so mancher „Wacken-Band“ mit unverständlichem Erfolg sieht.
        Ja, die Diskrepanz zwischen der schöngefönten Platte und dem Drama auf der Bühne ist eine unendliche Geschichte. Letztes Jahr haben mir Dawn Of Disease den akustischen Gnadenstoß versetzt.
        Mir war deren Material vorher nicht wirklich bekannt, aber die Rezensionen waren alle durchweg positiv.
        Auf der Bühne war das dann das untighteste was ich 2018 gehört habe. Ich möchte der Band nichts böses und führ das überwiegend auf Nervosität zurück, eine Empfehlung war das aber sicher nicht.

      5. ClutchNixon sagt:

        Klar hat jederman unterschiedliche Ansprüche ans eigene Schaffen und ich argumentiere unbedingt subjektiv, jedoch weiß ich aus jener subjektiven Erfahrung, dass eine gute VÖ und der damit zusammenhänge Schweiß mich immer sehr erfüllt hat und das ganz unabhängig von der Resonanz.
        Mich haben dieses Jahr Deserted Fear sowohl live, als auch auf Pladde höchst angenehm überrascht. Die sind das beste Beispiel dafür, dass sich reinzuhängen absolut lohnt.

      6. nili68 sagt:

        War eingangs vielleicht etwas harsch und natürlich entwickeln Bands sich auch, aber die Versuchung ist wohl da, weil es heutzutage relativ leicht ist, etwas zu veröffentlichen.
        Es kann natürlich jeder machen was er will und man muss es ja nicht kaufen, aber kritisieren kann man das schon mal.
        Wenn das keine First World-Probleme sind, weiß ich auch nicht. „Oh, es gibt zu viele schlechte Bands, ha ha.“
        Aber ernsthaft: Ich wüsste leider auch nicht, wie ein Band-TÜV aussehen sollte, der gerecht ist, aber sinnvoll wäre sowas schon. Vielleicht ein Test, dass man zumindest über Harmonielehre bescheid weiß und sein Instrument beherrscht oder so. Is‘ klar, dass es dabei nicht um persönlichen Geschmack geht, aber um mal auf das Review zurück zu kommen, ich kann ja mit Metalcore und so durchaus was anfangen..