Die sächsischen Metaller NEVERTRUST konnten mit ihren beiden Veröffentlichungen “Eye Of The Observer” und “Veto” durchaus lobende Worte einfahren. Viele Rezensenten haben ebenfalls gut erkannt, dass sich die Band sich selbst nicht ganz so ernst nimmt. Um diese Erkenntnis quasi zu unterstreichen, kredenzen uns NEVERTRUST mit “Im Zoo” nun ein Hörspiel in bester Metal Manier. Natürlich gibt es auch Musik von NEVERTRUST auf “Im Zoo” zu hören, aber das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem Abenteuer de Band im Zoo.
Liest sich zunächst mal ziemlich dämlich – Metal im Zoo. NEVERTRUST schaffen es aber eine halbwegs gelungene, aber eigentlich hanebüchene Geschichte um diesen Zoobesuch zu spinnen. Dabei haben die Jungs tatsächlich einige gelungene Gags auf Lager, spielen mit den typischen Metal-Klischees und schaffen es durchaus immer wieder dem Hörer ein Schmunzeln abzuringen. Geplant als simpler Besuch im Zoo, kommt ziemlich schnell die Idee auf einen Gig in selbigem zu spielen. Dass die Organisation und die Durchführung sich ziemlich schwierig – man könnte auch sagen chaotisch – gestalten, dürfte auf der Hand liegen. Aber NEVERTRUST wären nicht NEVERTRUST, wenn sie nicht allen Unwägbarkeiten trotzen und den Gig anständig durchziehen würden. Dass die Tiere des Zoos dabei völlig am Rad drehen und der Direktor im Anschluss an den ‘legendären’ Gig verhaftet wird, sind nur Randnotizen. Im Prinzip hinterlassen NEVERTRUST aber nur verbrannte Erde auf dem Weg zum nächsten Gig (am selben Abend, 2 KM entfernt vom Zoo – was ein Zufall).
Die positiven Aspekte, sprich die gelungenen Gags (die mit Bier viel gelungener wirken), überwiegen, doch es gibt auch negative Punkte. Klar, man hat es nicht mit einem Hörspiel im Stil von GABRIEL BURNS oder ähnlich gelagerter professioneller Hörspielproduktionen zu tun und da kann man auch gerne die eine oder andere schlechte Betonung der Sprecher verzeihen. Was aber einen extremen Fremdschämfaktor hat, ist die Rolle des russischen Polizisten, der erst die Band verhaften will, das dann aber lässt, als er erkennt, dass die Bandmitglieder ‘berühmte’ Musiker sind. Dafür darf dann, wie erwähnt, der Zoodirektor dran glauben. Außerdem finde ich, dass sich der sächsische Dialekt nicht wirklich zur Vertonung eines Hörspiels eignet.
Wenn man “Im Zoo” unter dem Aspekt ‘Unterhaltung für die man kein Hirn braucht’ betrachtet, kann man durchaus seinen Spaß mit dem neusten Output von NEVERTRUST haben. Essentiell ist “Im Zoo” aber sicherlich nicht. Zu haben für kleines Geld auf der Homepage der Band.
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