Neuroticfish - Les Chansons Neurotiques

Review

Lange hat der Nachfolger des Überfliegeralbums „No Instruments“ von Sascha Klein aka NEUROTICFISH auf sich warten lassen – nun ist er endlich da und die lange Wartezeit hat sich wahrlich gelohnt. Die Vorfreude wurde durch die drei zwischenzeitlich erschienen genialen MCDs „Velocity“, „Wake me up“ und „Prostitute“ bis auf den Höhepunkt getrieben und lies die Erwartungen in unermessliche Höhen steigen. Und schnell wird klar, dass „Les chansons neurotiques“ alles andere als eine Enttäuschung ist, denn schon der Opener „Reinvent the pain“ überzeugt mit Neuroticfish-typischem Beat und akuter Heavy-Rotation-Gefahr in den Elektro-Clubs. In die gleiche Kerbe und ohne Rücksicht auf Verluste schlagen das peitschende „Waste“ sowie die beiden bereits von Maxis bekannten Tracks „Prostitute“ und „Wake me up“ – wer die beiden Letzgenannten noch nicht kennen sollte, dürfte spätestens jetzt die Repeat-Taste des CD-Players gedrückt haben ! Auch „Modulator“ ist ein typischer Neuroticfish-Song, wenn auch hier die Melodik etwas zurückgeschraubt wurde. Mit dem sphärischen „Breakdown“ folgt dann die erste Ruhepause, mit „Darkness/Influence“ und „Stop & go“ zwei Tracks, die sich vor allem durch ihre relativ monotone Songsstruktur und experimentelleren Sounds etwas von den restlichen Tracks absetzen und jegliche Gefahr im Futurepop-Einheitsbrei zu versinken, abwenden. Mit dem hektisch-neurotischen „It`s not me“ folgt dann mein persönlicher Totalausfall, der durch das atmosphärisch-ruhige „Inverse“ jedoch sofort wieder ausgeglichen wird. Den Abschluss bildet schließlich das fantastische „Need“, bei dem vor allem die deutschen Lyrics faszinieren können. Sascha Klein/NEUROTICFISH beweist auf „Les chansons neurotiques“ eindrucksvoll seine Fähigkeit eingängige Beats und Melodien zu schreiben, ohne dabei mit aller Gewalt gängige Klischees zu bedienen. Auf der auf 3333 Exemplare limitierten Sonderedition befindet sich zusätzlich noch eine neue Version des Hammersongs „Velocity“ – nett, die Originalversion ist aber um einiges besser – sowie ein Neuroticfish-Screensaver. Ein starkes Album und ein mehr als würdiger Nachfolger für „No Instruments“ – mit Sicherheit eines der Highlights des Elektro-Jahres 2002 !

22.07.2002
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