Live-Alben sind immer so eine Sache. Entweder ist der Sound Kacke oder so sehr überarbeitet, dass man im Grunde ein Studioalbum hört. Manchmal klingen die Songs einfach nur scheußlich, das Zusammenspiel ist für die Nase oder der Gesang lässt einem die Fußnägel hochrollen. Was auch immer, es gibt so viele Kriterien für ein nicht gelungenes Live-Album… aber dafür gibt es auch einige, die es wertvoll machen können. Vermutlich wird jeder diese Kriterien für sich anders einstufen, deshalb sollten folgende Zeilen gesehen werden als das, was sie sind: Durch und durch subjektiv.
NEUROSIS sind eine unbestrittene Macht am Himmel der avantgardistisch, psychedelisch angehauchten Extremmusik und ihr Ansehen ist nicht nur sehr hoch, sondern ihre Musik auch entsprechend erhaben. Wer diese einmalige Truppe bereits live erleben durfte weiß, wovon ich hier spreche, nämlich einem Klang- und Optikerlebnis allerfeinster Couleur.
„Live At Roadburn 2007“ ist, wer hätte das angesichts des Titels bloß gedacht, eine Live-Aufnahme aus dem Jahre 2007, die kurz vor Veröffentlichung zu „Given To The Rising“ mitgeschnitten wurde. Zu hören gibt es insgesamt neun Stücke von den Alben „Given To The Rising“, „The Eye Of Every Storm“, „A Sun That Never Sets“, „Times of Grace“, also eine gute Mischung aus den letzten elf Jahren von NEUROSIS.
Bemerkenswert ist, dass die Band live fast noch intensiver klingt als auf ihren Alben und der tonnenschwere Sound geht nicht nur unter die Haut, sondern schrabbt sie ganz langsam nach und nach ab. „Live At Roadburn 2007“ ist von erstaunlich guter Klangqualität und auch von den Instrumenten her sehr gut ausgesteuert. Alles klingt stimmig und überfordert den Hörer in keiner Sekunde. Das Live-Feeling dieser einmaligen Band könnte kaum besser rübergebracht werden wie hier auf diesem Silberling. Definitiv ist diese Scheibe ihr Geld wert, denn man bekommt ein wahrlich geiles Hörerlebnis auf den Pelz gehämmert.
Wer hat noch keine Neurose?
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