Der NEUNTÖTER ist eigentlich ein Vogel der Würgerart in Mitteleuropa, der es so an sich hat, seine Beute an Dornen, Stacheln oder notfalls auch an Stacheldrahtzäunen aufzuspießen. Soviel zum Bandnamen und seiner Herkunft. NEUNTÖTER ist aber nicht nur der Name eines gemeinen Vögelchens, sondern auch der Name des Bandprojektes der deutschen Rotten-Folk-Core-Band STAHLBREZEL.
Genau für diese Band war es nach etlichen Live-Gigs an der Zeit, eine kreative Schaffensphase im Proberaum einzulegen. 2008 ging es dann ins Studio um 16 neue Songs einzuhämmern. Und weil die Band gerade dabei war ihren Stil zu ändern, wurde auch gleich noch kurzerhand ihr Bandname angepasst.
Eines ist mir gleich vorweg aufgefallen, NEUNTÖTER kommen verdammt schräg auf den Hörer rüber. Es beginnt mit einem Intro, für welches man sich eine leiernde Spieluhr ausgewählt hat. Schief, dass sich einem die Nägel aufdrehen. Aber das soll erst der Beginn einer 16 Songs andauernden Odyssee aus schrägen Tönen sein. Die folgenden Songs machen schnell klar, dass es bei der Truppe aus Schriesheim und ihrem gleichnamigen Album kein leichtes Unterfangen ist, sich da reinzuhören.
Vom Stil her kommt die Band irgendwie an RAMMSTEIN ran, obwohl die Songs weit düsterer, aggressiver und vor allem melodischer sind. Der Gesang ist überwiegend kräftig rau und durch die Geige im Set wird ein stets morbides und eben auch sehr dissonantes Klangbild erzeugt. Teils klingt es schon sehr verstimmt.
Nun wie dem auch sei. NEUNTÖTER haben Potenzial und definitiv ihren eigenen Stil. Ich persönlich finde das Album etwas schwierig, aber nicht weniger uninteressant. Jene, die auf ein ziemlich abgedrehtes Songwriting stehen, sollten hier schon mal ein Ohr riskieren. Von einem Blindkauf, ohne vorher reingehört zu haben, rate ich jedoch vorsichtshalber ab.
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