Netzwerk - Freihait

Bei NETZWERK handelt es sich diesmal nicht um einen Begriff aus der Computerbranche, sondern um eine Punkband aus Karlsruhe. Das im Jahre 1998 gegründete Quartett bringt mit „Freihait“ ihren dritten Longplayer auf den Markt, der doch ganze vier Jahre auf sich warten ließ.
Eine Art Gitarrensoli eröffnet die Platte mit dem ersten Song, was zur Hoffnung veranlasste, die aber mit der Zeit immer mehr verblasste. So ein Soli sollte die einzige Ausnahme auf der gesamten Scheibe bleiben. Ansonsten klingen die Gitarrenriffs ordentlich, aber hätten ruhig ein wenig kräftiger wirken können. Ein weiteres Manko ist das Schlagzeug, welches keinen richtigen Druck erzeugt und das phasenweise sogar gegen eine Blechbüchse keine Sonne sieht. Aber der größte Kritikpunkt ist ganz eindeutig die Stimme von Sänger Lynn Kumberg. Manchmal bekommt man regelrecht Angst um das knabenhafte Stimmchen von Lynn, denn es wirkt in einigen Passagen so, als würde ihm die Luft wegbleiben oder er sogar seine Zunge verschlucken! Ach herje!
Nichtsdestotrotz bieten die Jungs größtenteils passablen Punkrock der durchschnittlichen Art. Die Songs tummeln sich alle im punk-üblichen Midtempo-Bereich mit einigen wenigen Ausnahmen, die ein paar schnellere Takte an den Tag legen – somit bietet keiner der Songs was punk-untypisches. Die Texte hingegen sorgen für etwas mehr Abwechslung als eine gewöhnliche Punkplatte, denn einige Songs bedienen sich bildhafter Sprache und weichen so von den standardmäßigen 08/15-Lyrics ab. Gut so!
Die Produktion ist nicht sonderlich lobenswert, aber auch nicht grottenschlecht. Und dafür, dass die CD nur 7 € kostet, können Anhänger solider Punkmucke durchaus mal reinhören.