Mit “Forsaking, Forseeking“ wagt das französische Ein-Mann-Projekt NETHERDOM sein Debüt in der Black-Metal-Untergrundszene. Trotz einer Gesamtlänge von knapp über 40 Minuten sind auf der LP nur drei Songs enthalten, von der der letzte und längste “To Forsake Remnants Of An Existence Bereft Of Meaning“ über 20 Minuten lang ist. Ob das für maximale Immersion oder doch eher eine minimale Aufmerksamkeitsspanne sorgt?
NETHERDOM zeigen sich schwammig und konturlos
“Lured By All That Is Forsaken“ eröffnet das Album ohne große Umschweife oder Intros. Eine dichte Wand aus Gitarren und Drums, die fast undurchdringbar wirkt, stimmt den Hörer ein bevor die ersten kalten, verzweifelten Schreie durch die Boxen kommen. Um die Produktion wertzuschätzen, braucht es schon einen echten Black-Metal-Fan. Differenzierte und klare Tonspuren sucht man hier vergebens.
Das ist grundsätzlich kein Problem und vor allem im Black Metal fast schon ein Standard-Stilmittel, aber in Kombination mit der Monotonie der instrumentalen Komponente und der schieren Länge der Songs führt es dazu, dass die Musik genauso nebulös und konturlos wirkt wie das Cover-Artwork des Albums es andeutet.
Vor allem der dritte und letzte Song des Albums “To Forsake Remnants Of An Existence Bereft Of Meaning“ stellt den Hörer auf eine echte Probe. Während zu Beginn noch einige melodischere Elemente Einzug halten, landet der Track nach wenigen Minuten wieder bei monotonem Geschrabbel und zeigt fast eine halbe Stunde lang keine Gnade. Die Vocals sind genau so lebensbejahend wie der Titel des Songs es vermuten lässt und haben durchaus Charakter, 24 Minuten lang müsste der Song aber definitiv nicht sein.
“Forsaking, Forseeking“ wird vorerst im Untergrund bleiben
NETHERDOM sind mit “Forsaking, Forseeking“ offensichtlich nicht daran interessiert, die breite Masse anzusprechen und tun das auch nicht. Sowohl das Instrumental als auch die Vocals für sich haben Potenzial und entziehen dem Hörer aufgrund der ausufernden Monotonie und der schieren Länge der Songs reichlich Lebensfreude – aber leider nicht nur auf die gute Art.
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