Netherbird - The Ferocious Tides Of Fate

Review

So schnell kann’s gehen: Gerade noch gegründet, aber schon die – alle Singles und EPs eingeschlossen – zwölfte Veröffentlichung in rund neun Jahren Bandgeschichte draußen. Nicht schlecht. Und bei der Scheibe, die das Dutzend vollmacht, handelt es sich dann auch endlich um das dritte Album in voller Länge, das uns die Schweden NETHERBIRD präsentieren. Auf den Namen „The Ferocious Tides Of Fate“ hört das gute Stück – und es bietet einmal mehr schwedischen Melodic Black Metal, der letztlich nichts großartig Neues zum Genre hinzubringt, aber aufgrund seiner Eingängigkeit trotzdem einiges reißen kann.

Allerdings gibt es trotzdem auch Neuigkeiten im Sound der Band: Die starken CRADLE OF FILTH-Anleihen (und generell symphonische Parts) gibt es auf „The Ferocious Tides Of Fate“ in der damaligen Form gar nicht mehr, lediglich in der Gitarrenarbeit lassen sich die britischen Vampirfreunde hier und dort noch heraushören. Damit präsentieren sich NETHERBIRD auf Album Nummer drei deutlich reduzierter als in der Vergangenheit, statt Symphonie gibt es von Gitarren getragene Melodieführung, statt Epik eher düstere Romantik und auch ein bisschen mehr Finsternis. Die Melo-Death-Einschübe, die bei den Schweden ja auch schon immer irgendwo vorhanden waren, treten dafür deutlicher denn je hervor, sodass diese Kombination aus melodischem Death- und melodischem Black-Metal-Riffing an der einen oder anderen Stelle sogar an eine introvertiertere Variante von DISSECTIONs frühen Alben erinnert.

Das ist nach wie vor nicht die Krone der schwedischen Metalschöpfung, aber NETHERBIRD haben es geschafft, „The Ferocious Tides Of Fate“ mit einigen extrem eingängigen Riffs und Leads auszustatten, sodass Songs wie der Opener „Elegance And Sin“, das Elfeinhalb-Minuten-Stück „Along The Collonades“ oder das abschließende „Of The Setting Sun“ nicht nur Atmosphäre bieten können, sondern obendrein auch noch richtig schlecht aus dem Ohr zu bekommen sind. Wehrmutstropfen gibt es eigentlich keine – außer dem Schlagzeug, dessen Klang ruhig etwas dynamischer hätte ausfallen können. Alles in allem aber ein schickes Album, wenn auch (mal wieder im Hause NETHERBIRD) kein Meisterwerk.

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20.12.2013

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