Netherbird - Arete

Review

Die schwedische Melodic-Black-Metal-Truppe NETHERBIRD zählt zu den besonders fleißigen Arbeitsbienen in der Szene. Seit ihrer Gründung im Jahre 2004 hat die Band immerhin vier EPs, sechs Alben und drei eigenständige Singles veröffentlicht. Da die Skandinavier dabei auch immer wieder Musik in höherer Qualität abliefern, werden NETHERBIRD zurecht als kleiner Shooting-Star des Genres gehandelt. Mit dem neuen Album “Arete“ möchte die Band sich nun qualitativ noch einmal selbst übertrumpfen (Anm.: Arete ist lateinisch und bezeichnet eine Art persönliche Vortrefflichkeit).

Der NETHERBIRD fliegt hoch hinaus

Erfahrungsgemäß ist es selten ein gutes Zeichen, wenn Bands so viel Selbstvertrauen haben. In vielen Fällen werden die Erwartungen dann eher enttäuscht. Anders sieht es dagegen bei NETHERBIRD aus. Mal von dem etwas unnötigen Intro abgesehen, beginnt “Arete“ mit dem bärenstarken Opener “Tower Of The Night“. Bei diesem liefern die Schweden ein wahres Melodic-Black-Metal-Feuerwerk ab. Der Song spiegelt auch die gesamte musikalische Größe der einzelnen Mitglieder wider. Hier prallen stimmungsvolle Leadgitarren auf starkes Riffing und Drumming. NETHERBIRD machen zudem deutlich, dass sie auf “Arete“ düsterer und druckvoller vorgehen als noch auf “Into The Vast Uncharted“.

Abwechslung macht den Meister auf „Arete“

Schon auf den vorangegangenen Alben haben NETHERBIRD gezeigt, dass ihnen auch die Verschmelzung mit akustischen Komponenten wichtig ist. Und natürlich darf das auch auf “Arete“ nicht fehlen. So sorgt “Void Dancer“ dank gezieltem Einsatz von Akustikgitarren für gekonnte und notwendige Abwechslung zu dem härteren “Tower Of The Night“, ohne dabei die Grundstimmung zu verlieren. Mit “Infernal Vistas“ hingegen kehren NETHERBIRD dann wieder zurück zur alten Härte, die besonders durch Sänger und Bassist Micke André getragen wird. Doch auch die Rhythmus-Front gibt hier alles. Ein Song, der durch den Chorus gerade live für besonders viel Stimmung sorgen dürfte.

Reicht es mit “Arete“ schon für den Genre-Thron?

Auch die zweite Hälfte von “Arete“ kann sich musikalisch sehen bzw. hören lassen. Auf jedem Song erreichen NETHERBIRD ein musikalisch sehr hohes Niveau, welches im Bereich Melodic Black Metal heutzutage nur noch selten zu finden ist. Technisch können sich NETHERBIRD daher auf ein Level mit Genre-Größen wie DISSECTION, MEPHORASH oder NINKHARSAG stellen. Im Vergleich zu ihren vorangegangenen Alben haben es die Schweden auch geschafft, sich noch einmal zu verbessern. Die Produktion fällt auf “Arete“ angenehm druckvoll und präzise aus und auch das Songwriting überzeugt.

Abzüge bei der Punktevergabe

Für eine Bestnote reicht es dennoch nicht. Die einzelnen Songs sind für sich gut bis sehr gut gespielter Melodic Black Metal, der in dieser Qualität selten zu hören ist. In der Gesamtheit wirkt “Arete“ zur zweiten Hälfte hin allerdings dezent monoton. Ein Punkt, der sich immer wieder durch die Alben von NETHERBIRD zieht. Sie präsentieren sich technisch immer wieder top, sorgen aber nicht jederzeit für stimmungsvolle Abwechslung. Dennoch ist NETHERBIRD mit “Arete“ ein sehr gutes Melodic-Black-Metal-Album gelungen, mit dem es sich technisch zu messen gilt.

Text: Tim Otterbeck

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09.07.2021

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2 Kommentare zu Netherbird - Arete

  1. nili68 sagt:

    Ich hatte die so als Dimmu Borgir (modern) – Abklatsch in Erinnerung, aber das hier ist echt gelungen. Handwerklich und vom Songwriting her sehr solide. Ob genug Eigenständigkeit für mehr vorhanden ist, will ich noch nicht beurteilen..

  2. Watutinki sagt:

    Oh das gefällt? DB? Ne, das hier ist doch deutlich fokusiert, erdiger und nicht so auf Bombast getrimmt – tolle Melodien. Einzig die Produktion, ds wäre mehr… ach ihr wisst scbon. :)) Aber das Schlagzeug finde ich schon etwas zu platt.