Nestor - Kids In A Ghost Town

Review

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Wer das letzte Jahr nicht unter einem Stein gehaust hat, kam am Ohrwurm “On The Run“ von NESTOR nicht vorbei. Manch einer fragte sich stirnrunzelnd – „Wer sind die denn? Seit wann gibt’s die schon? Die sind echt gut!“ Man mochte schwören, hier einen vergessenen Schatz aus den Achtzigern gehört zu haben. Blöd nur, dass “Kids In A Ghost Town“ tatsächlich das Debüt der fünf Schweden ist und 2021 herauskam!

NESTOR – Wie Phönix aus der Asche

Zwar sind NESTOR bereits 1989 gegründet worden, aber mit “Kids In A Ghost Town“ melden sich die fünf Schweden Jonny Wemmenstedt, Mattias Carlsson, Tobias Gustavsson, Marcus Åblad und Martin Frejinger wie Phönix aus der Asche aus ihrer langen Bandpause zurück und greifen nach den Sternen. Schon “On The Run“ mit seinem treibenden Rhythmus versetzt einen direkt in die glorreichen Achtziger zurück. Man denkt an Spielhallen wie im Film “Tron Legacy“, Outfitsünden wie Schweiß- und Stirnbänder, große Plastikohrringe, Stulpen, weiße Socken zu schwarzen Schuhen, Föhnwelle, Vokuhilas und Pornobalken, Rollerskates, riesige Kaugummiblasen und heißgeliebte Serienhelden wie Michael Knight, Colt Seavers und Magnum. Schaut man sich dann noch das zugehörige Video an, hat man direkt Lust, sich selbst in Spandexanzüge und Glam-Frisuren zu schmeißen, seine Crew ins Auto zu packen und wie damals bangend mit dröhnender Musik durch die Gegend zu fahren.

Ernst und seriös geht auch

Doch auch die ernste und seriöse Schiene steht NESTOR ausnehmend gut. Das Duett “Tomorrow“ mit Achtziger-Ikone Samantha Fox ist einfach nur schön und bombastisch, ohne in Kitsch abzudriften. Der Rest des Albums hinkt keinesfalls hinterher, die Mischung stimmt, es macht richtig Lust auf mehr. Gerade der Titeltrack “Kids In A Ghost Town“ oder “1989“ knüpfen nahtlos an den Achtziger Vibe von “On The Run“ an. Auch eine kleine Hommage an die sexy Leinwand-Ikonen der Achtziger wie Demi Moore, Meg Ryan und Sharon Stone fehlt nicht, selbst wenn es im Song “Perfect 10“ in erster Linie um eine Frau geht, die all diese Ladies überstrahlt und deshalb für immer unvergesslich bleibt. Was kann sich Frau mehr wünschen?

“Kids In A Ghost Town“ – Re-Release im September

Am 30.09.2022 gibt es “Kids in a Ghost Town“ von NESTOR als Re-Release auf Napalm Records in diversen Editionen inklusive drei feiner Bonus Tracks. So gibt es mit “Signed In Blood“ und “Losing Game“ zwei weitere Kracher à la NESTOR. Zusätzlich dazu haben sich NESTOR an ein Cover von WHITNEY HOUSTONs Hit “I Wanna Dance With Somebody“ gewagt. Soviel Schneid muss man(n) erst einmal haben, aber das Ergebnis lässt sich sehen – und hören!

Verdiente Lorbeeren

Wer so dicke Eier hat wie die fünf Herrschaften aus Schweden und damit trotzdem so sympathisch und eindrücklich daherkommt, könnte sich eigentlich erst einmal auf seinen Lorbeeren ausruhen. Wir hoffen jetzt mal schwer, dass sie das nicht tun, sondern uns schnellstmöglich mit Nachschub versorgen, denn von diesem Quintett wollen wir dringend mehr hören!

Review von Sonja Schreyer

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23.09.2022

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