Nerve Saw - Peril

Review

NERVE SAW machen voll einen auf dicke speckige Hose, da droht die Stretch-Jeans manchmal fast zu platzen. Die Farbe der ehemals weißen Turnschuhe kann man allenfalls noch erahnen, die Aufnäher auf der abgewetzten Kutte sind teilweise kaum noch zu erkennen und die Augenringe als untrüglicher Beweis für die letzte Wodka-Session werden verdeckt von dunklen Sonnenbrillen. So in etwa stellt man sich die Finnen irgendwie vor, wenn „Peril“ zum ersten Mal rotiert.

Für die schweinecoole halbe Stunde Spaß zwischendurch

Diese halbe Stunde Death ’n‘ Roll ist einfach ein herrlich höllisches Vergnügen. Und wem allerspätestens bei „Ghosts In Dialogue“ immer noch nicht das Tanzbein juckt, ist entweder taub, ignorant oder aber einfach nur schon zu besoffen zum Tanzen.

Ob nun das beschwingte „Life Goes On… Not“, das etwas gedrosselte aber unvermindert dreckige „The Red Line“, das eher punkige „P.I.A.T.“ oder aber die wilde Hatz „Nails“, NERVE SAW machen stets Laune. Das gilt noch mehr für „The Eye Of The Golem“ mit seinem herrlichen MOTÖRHEAD-Beat und den rotzcoolen Rausschmeißer „Wolves Of The 80’s“ mit einem Refrain zum Mitgrölen.

Yes Baby, Death ‘n‘ Roll!

Jeder Song macht einfach tierisch Bock drauf, sich noch eine Pulle und eine weitere Rotation dieser Scheibe zu genehmigen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Und NERVE SAW haben erkannt, das oft eben doch in der Kürze die Würze liegt und bringen daher Songs und Scheibe ohne überflüssige Umwege auf den Punkt. Meist ist in knackigen zwei Minuten ganz einfach alles gesagt.

NERVE SAW erfinden diese Art von Mucke nicht neu und versuchen das auch gar nicht erst. Die Jungs konzentrieren sich einzig und alleine auf die Essenz, alles richtig gemacht. Diese Kombination aus rotziger Lässigkeit á la rockige ENTOMBED und leichtem Hang zum Black ’n‘ Roll überzeugt ganz einfach.

NERVE SAW mit einem herrlich höllischen Vergnügen

Wenn schon Death ’n‘ Roll, dann aber bitte kurz, schmerzlos und vor allem schmutzig. Das dachten sich ganz offensichtlich auch NERVE SAW beim Einholzen ihres Debüts „Peril“. Und was soll man sagen, dieser fiese kleine Plan ist richtig gut aufgegangen.

03.04.2020
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