Die Nordlichter von NERO DOCTRINE veröffentlichen mit „II – Interitus“ ihr erstes Album nach der Umbenennung der Band. Zuvor haben sie aber auch schon ein Album unter ihrem alten Namen veröffentlicht. Der war DYSTOPIA und ihr Album hieß „Tools Of Oblivion“. Insgesamt lässt sich aus all den verwendeten Termini schon ablesen, dass es bei den Jungs also etwas düsterer zugeht und vor allem die Abgründe der Menschlichkeit behandelt werden. Das zeigt sich auch wieder auf dem aktuellen Album. Was sich allerdings – zumindest offenkundig – geändert hat, ist das Genre. Wurden DYSTOPIA vom damals rezensierenden Kollegen noch dem Metalcore zugeordnet, so rechnen sich NERO DOCTRINE jetzt dem Melodic Death und Thrash Metal zu.
Was drauf steht, ist noch lange nicht drin
Bereits bei den ersten paar Klängen des Albums fällt aber sofort auf, dass die Band ihre corigen Wurzeln nun wirklich noch nicht ganz hinter sich gelassen hat. Dieser Eindruck springt einem vor allem bei den Vocals sofort ins Gesicht. Ansonsten kann man aber definitiv Elemente ihrer angestrebten Genres wiederfinden. So orientiert sich der Song „Plague“ an den Thrash-Helden METALLICA und kommt mit einem „Seek And Destroy“-Gedenk-Intro daher. Etwas langsamer und schleppender gespielt – vielleicht eher wie bei „Enter Sandman“ – aber die Assoziation ist auf jeden Fall da. Später liefern dann Songs wie „Circumcised“ und „See Those Fires Burn“ einige Melodien, die denen großer Melodeath-Bands schon recht nahe kommen.
NERO DOCTRINE haben eine schwerwiegende Schwäche
Aber dann die Vocals. Nicht, dass sie qualitativ schlecht wären, das sind sie nicht. Sie passen aber so garnicht zu der Musik, die die Band gerne machen würde und in der sie auch ihre schon ganz passablen ersten Schritte macht. Sobald Sänger Stefan den Mund aufmacht, verwandelt er damit jeden Song schlagartig in ein coriges Modern Metal-Stück. Diese Dissonanz versaut einem gerade dann, wenn man gegen den Core allergisch ist, das Hörerlebnis schon ziemlich. Natürlich soll sich keine Band verbiegen, nur um zu gefallen. Um Fans aus der Melodeath- oder Thrash-Ecke zu rekrutieren, könnte ein Stilwechsel (nicht Sängerwechsel) am Mikro aber eine ganz gute Idee sein.
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