Mit NERGARD hat der Norweger Andreas Nergård ein Melodic-Metal-Projekt geschaffen, dass besonders mit seiner illustren Riege an Gastsängern und -musikern um Aufmerksamkeit ringt. So sind es gerade die gleichermaßen unterschiedlichen wie charakteristischen Stimmen von Szenegrößen wie Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR), Michael Eriksen (CIRCUS MAXIMUS), Nils K. Rue (PAGAN’S MIND) und Elize Ryd (AMARANTHE), die für Abwechslung auf „A Bit Closer To Heaven“ sorgen und für Fans archetypischer Melodic-Metal-Sounds ein Kaufargument darstellen.
Die eigentlichen Songs sind dagegen trotz der tadellosen Umsetzung eher Stangenware. So hinterlassen NERGARD einen reichlich unspektakulären Eindruck, der bei wiederholtem Hörgenuss rasch in Langeweile umschlagen kann. Natürlich gibt es hier eine Vielzahl an Melodien, die irgendwo zwischen catchy und kitschig rangieren, aufgrund der generellen Vorhersehbarkeit büßen die Kompositionen aber einiges an ihrer potentiellen Wirkung ein. Besonders seicht kommen die Balladen „On Through The Storm“, „I Will Find You“ und „When All I Want Is You“ daher, während die Stadionrock-Granate „Fall From Grace“ als einsames Highlight weit aus der Restsongmasse hervorragt.
Songwriting und Instrumentalkunst sind bei NERGARDs Zweitling also eher mittelmäßig. Da wirkt es nur konsequent, dass beides gegenüber den vielseitigen Sangesleistungen weit in den Hintergrund gerückt wird. Als Showcase für die hier vertretenen Sänger leistet „A Bit Closer To Heaven“ damit gute Arbeit, ob sich Bandkopf Andreas Nergård damit aber wirklich zufriedengeben will, wage ich zu bezweifeln.
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