NeraNature - Foresting Wounds

Review

Nur eingefleischten Genre-Kenner, die sich sehr gut mit der Materie auskennen, dürfte die polnische Dark-Metal-Band DARZAMAT ein Begriff sein. Deren Sängerin Nera hat sich jetzt aufgemacht, um unter dem Pseudonym NERANATURE ihre eigenen musikalischen Ideen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Dies geschieht in Form ihres Solo-Debüts „Foresting Wounds“.

Dabei lässt die gute Dame es hier wesentlich ruhiger angehen als bei ihrer Stammcombo. Die Songs strahlen vor allem zwei Grundemotionen aus: Ruhe und Nachdenklichkeit. Dazu passen auch die Lyrics, die sich hauptsächlich mit sehr sozialkritischen Themen – wie menschlicher Entwurzelung, Umweltverbrechen oder sozial schwachem Verhalten – auseinandersetzen. Bei so gehaltvollen inhaltlichen Vorstellungen gerät die Musik schon einmal schnell in den Hintergrund. Und in diesem Falle ist das auch ganz gut so. Denn man hört dem Ganzen schon deutlich an, dass das gesamte Konzept auf eine Sängerin zugeschnitten ist. Die instrumentale Arbeit beschränkt sich meistens auf einfache Basis-Geschichten, die wohl niemanden vor eine große Herausforderung stellen dürften. Die Tracks bestehen aus ebenso einfachen Rhythmen, die mit zwei oder drei Akkorden garniert werden. Nur ganz selten blitzt auch mal eine kurze Gitarren-Melodie auf. Das war es auch schon. Mehr passiert musikalisch nicht. Einzig Sängerin Nera versucht immerhin dieses Korsett mit Leben zu füllen. Dabei ist sie zwar keine schlechte Vokalistin, aber gerade in den tieferen Tonlagen fehlt ihr häufig die Kraft in der Stimme. Zudem schafft sie es kaum, diese Magie zu entfachen, die den Hörer mitten in die Geschichte eines Songs hineinzieht.

Und genau das ist das Problem von „Foresting Wounds“. NERANATURE will mit dieser Veröffentlichung zum Nachdenken anregen, verpasst aber die Möglichkeit, ihre gewichtigen Themen gelungen an den Hörer heran zu tragen. Dabei ist die Grundidee von ruhiger und nachdenklicher Musik gar nicht einmal so schlecht. Aber die Umsetzung ist dann doch ein wenig zu simpel geworden.

29.05.2011

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