Nephelium - Coils Of Entropy

Review

Schon einmal habe ich mich dieses Jahr musikalisch in das entfernte Dubai verirrt, die ganze Tour am Schluss aber keineswegs bereut. Das waren NERVECELL, die sich mittlerweile in Europa etabliert haben und gerade im Sommer bei einigen starken Festivalauftritten auf sich aufmerksam machten. NEPHELIUM haben ihren Ursprung ebenfalls in den Vereinigten Arabischen Emiraten, doch mittlerweile hat sich viel getan, das Personalkarussell hat sich unermüdlich gedreht und geographisch ist die Band in Richtung Kanada gewandert. Nach tatsächlich zehn Jahren Existenz, ist es dennoch jetzt erst soweit, ihr Debütalbum nach außen zu schmettern. Auch wenn sich die angekündigten arabischen Einflüsse irgendwie doch ziemlich in Grenzen zu halten scheinen, hat es “Coils Of Entropy“ gewaltig in sich und ist eine bombig schöne Zelebrierung für alle Knüppelfanatiker.

Siehe da, bei genauerer Betrachtung tut sich relativ schnell eine Verbindung zwischen den beiden Bands aus der persischen Metropole auf. Die ist letztlich bei Alan Madhavan zu suchen, der seinerzeit einmal die Session-Drums bei NERVECELL bedient hat. Dass er das Ganze immer noch stattlich drauf hat, beweist er spätestens hinter den Fellen bei NEPHELIUM, denn auch hier leitet er die Musik gekonnt durch Phasen aus wahnsinnigem Hochgeschwindigkeitsgedonner und gewaltig walzend, gedrosselten Passagen, die einerseits etwas den Wind aus den Segeln nehmen, auf der anderen Seite aber auch einen überdimensional wuchtigen Groove-Faktor einbauen.

“Coils Of Entropy“ besteht lediglich aus sechs Stücken, die allerdings  jeweils zu keiner Zeit langweilig werden und mit einer großen Fülle an Abwechslung, entstehend durch unterschiedlichste Hooklines, Riffvariationen und Tempoverschiedenheiten, gesäumt sind. Was in der Essenz übrigbleibt, ist ein heftiger Nackenschlag aus abstoßendem Geröchel, instrumentaler Brachialität und einem deftig aufgeladenem Soundgewand, das einem zu morgendlichen Stunden durchaus mal die Augenlider aufblasen kann. Das, was der amerikanische Brutal Death Metal in der letzten Zeit oftmals vermissen lässt, schießt nun aus Dubai nach. Kein Verzaubern von 1000 und einer Nacht, sondern von einem grenzenlosen Schlachtwerk. Hoch die Gabeln!

21.11.2011

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