Neotek - Sex Murder And Rock N Roll

Review

Man weiß zunächst nicht genau, was man davon halten soll, dass das dänische Trio NEOTEK 14 Jahre nach seinem Debütalbum „Brain Over Muscle“ tatsächlich mit einer neuen Scheibe aufwartet. So richtig im Gedächtnis geblieben ist das Debüt aus dem Jahre 1995 nämlich eigentlich nicht und wirklich vermisst haben NEOTEK wohl auch nur die Wenigsten.

Damit man das Comeback der Dänen dann auch visuell gleich richtig mitbekommt und man als Band wieder schön „ins Gespräch kommt“, hat man sich noch für ein äußerst geschmackloses Cover entschieden und manchmal muss man sich echt fragen, was in den Köpfen mancher Menschen vor sich geht …

Kommen wir also lieber zur Musik, bei der der eher klassische EBM das Grundgerüst darstellt, hinzu jedoch Einflüsse aus den Bereichen Industrial sowie weitere elektronische Spielarten („Electronica“) kommen, die den Sound von NEOTEK durchaus eine moderne „Club“-Komponente verleihen und zudem für ein breites musikalisches Spektrum sorgen. Nur selten halten dabei melodische Passagen Einzug („Right Or Wrong“, „Failure“), vielmehr präsentieren sich viele Songs als sperrig, manchmal auch ungestüm und nicht immer leicht verdaulich („Paradise“, „Alive“, „Revolver“). Interessant wird die Scheibe vor allem dann, wenn sich NEOTEK auf eher minimalistische Klänge konzentrieren, beispielsweise im Rahmen des atmosphärischen „Last Call“, auch „Released“ und „My Process“ sind in dieser Sparte einzuordnen. Leider machen die fast durchgehend durchschnittlichen (Shout)-Vocals hier umgehend wieder viel Atmosphäre zunichte – zumindest in meinen Ohren.

Die erste Auflage von „Sex, Murder And Rock’n’Roll“ erscheint übrigens mit einer Extra-DVD, auf der man in den Genuss einer Band-Dokumentation sowie zahlreicher rarer (Live)-Videos kommt. Nette Idee, aber da die Bandhistorie jetzt nicht gerade auf monumentale Ereignisse und Songs zurückblicken kann, ist diese DVD wohl nur für die Eingefleischtesten der Eingefleischten von wirklichem Interesse. Auch die neuen Bonus-Tracks auf der DVD sind mit etwas Vorsicht zu genießen, da diese mit dem eigentlichen Sound von NEOTEK nicht viel zu tun haben und in einen eher experimentellen Ambient-Sound abdriften.

So präsentiert sich „Sex, Murder And Rock’n’Roll“ als durchaus abwechslungsreiches Comeback, das sich eindeutig abwendet vom Harsh-/Dark Electro der letzten Jahre und sich musikalisch somit eher an der Vergangenheit orientiert. Wer mit Bands wie FRONT 242 oder den ARMAGEDDON DILDOS aufgewachsen ist, dürfte sich daher eher von dieser Scheibe angesprochen fühlen, als Anhänger von HOCICO, SOLITARY EXPERIMENTS und Konsorten. Ob NEOTEK damit der Elektroszene mehr im Gedächtnis bleiben, als vor 14 Jahren, bleibt allerdings abzuwarten…

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23.12.2009

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